Dienstag, 26. Mai 2015

11. Bericht Bermuda - Azoren
Andreas: 
Heute einmal etwas zum Thema Schlafen an Bord der MULINE: Geschlafen wird an Bord ganz wenig. Nur die alten Seehasen schaffen es, eine Mütze voll 
davon zu nehmen. Wenn das Wetter es zulässt, wie jetzt, dämmern am Tag mehr oder weniger alle so vor sich hin.
Burghard und Jens nächtigen in den Hundekojen (achtern unter der Plicht). Christoph liegt im Salon (mitschiffs) und ich im Vorschiff.
Die MULINE segelt und ist damit in den Wellen des Atlantiks immer in Bewegung, sie rollt und stampft und gibt viele unterschiedliche Geräusche von sich.
Seit Tagen segeln wir auf einem Backbordbug. D.h. das Boot krängt nach Backbord, also nach links. Das hat zur Folge, dass der Kopf von Jens immer aus der Steuerbord-Hundekoje fällt, was natürlich nicht geht. Er hat es daher vorgezogen die zweite Mitschiffskoje, die Angstkoje zu beziehen. (Angstkoje ist die schmalste Koje an Bord. Ein Lee-Segeltuch verhindert, dass er aus der Koje fällt.)
Die Bewegungen der MULINE sorgen dafür, dass ich im Vorschiff nicht nur Karussell sondern auch Fahrstuhl fahre. Im Normalen hebt und senkt sich der Bug in den Atlantikwellen um zwei Meter. Aus erster Hand empfange ich das Gurgeln, das Zischen, das Anschlagen der Wellen am Rumpf des Bootes. Manchmal glaubte ich in einem Expresszug zu sitzen. Dazu kommen noch die Geräusche der Wanten, Stage und Fallen. Und da soll man schlafen können?
Christoph und Burghard können es teilweise, Jens und ich selten. Christoph ist immer auf 
dem Sprung etwas zu ändern, etwas zu verbessern. Burghard hat ein gesundes Naturell 
verbunden mit einer ziemlich lauten Atemtechnik. So nun habt Ihr etwas über das Schlafen bzw. Nichtschlafen auf der MULINE erfahren. Ich gehe jetzt wieder dämmern. Tschüss Andreas

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