+ + + + + + + + + + + + Schöner unsere Städte und Gemeinden! + + + + + + + + + + + +
Wir wollen unsere MULINE noch ein wenig hübscher und individueller machen.
Wir würden uns freuen, wenn sich jemand von Euch für uns kreativ ins Zeug legt und ein Motiv für den Bug der MULINE gestaltet. Das würden wir dann als Aufkleber anfertigen lassen.
Denjenigen, der das Rennen macht, werden wir hier im Blog preisen und den Namen des Künstlers bis in die Karibik tragen. Wenn DAS nicht verlockt.... :))) Zusätzlich gibt es ein Ticket für die Rücktour! :))) Jetzt mal im Ernst: Wir versprechen ein schönes Überraschungspaket von unterwegs.
Freitag, 29. August 2014
Birgit:
Lissabon, besser gesagt, die Expo Marina Lissabon, ist seit gut 1 Woche unser Standort. Hier liegen bzw. stehen wir – liegen, weil die Muline hier liegt und wir mit unseren T4-VW-Bus auf dem Marina-Gelände stehen. Und so kombinieren wir unsere Campingreise mit dem Bootsalltag, solange wir noch dieselbe Route haben entlang der Küste von Portugal Richtung Süden. Die Bedingungen sind bestens, jeden Tag strahlend blauer Himmel, die Marina modern und sauber, nette Nachbarn am Steg und nur 7 km zu Fuß zum Zentrum. Wir haben es umgekehrt getestet, unfreiwillig. Ins Zentrum mit der Metro und zurück ein sagenhafter Gewaltmarsch unter Sonnenstichbedingungen, weil der Bus an der Haltestelle einfach an uns vorbeigefahren ist. Warum? Man muss dem Bus winken, erst dann hält er. Nur einfach dastehen, bringt gar nichts. Emil und Matilda immer mit dabei, gemütlich in ihrem Bollerwagen. Nicht zu fassen, was für ein Hingucker der Wagen ist, inzwischen allerdings der zweite, denn der erste – echt chinesisch und preiswert - machte nach einem einzigen Ausflug in Porto einen Abgang. Und immer wieder dieselbe Wirkung, Leute bleiben stehen, drehen ihre Köpfe und freuen sich. Nur gut, dass Emil und Matilda davon nichts mitkriegen. Die beiden haben sich zu richtigen Bootskindern entwickelt, sie sprechen und bewegen sich an Bord, als hätten sie nie ein anderes Zuhause gehabt. Emil weiß mittlerweile auch, wie er richtig von Bord pullert – wie ein Alter. Mit ihren 2 und 3 Jahren paddeln sie im Schlauchboot um die Muline herum, natürlich an der Leine, beobachten Riesenquallen und schlagen sich manchmal die Paddel auf den Kopf.
Geschrei gibt’s natürlich hin und wieder. Einige Tage haben wir Christoph nahezu nicht mehr gesehen. Er saß stundenlang achtern direkt in der Ruderanlage und hat es schließlich auch geschafft, das Steuerrad leichtgängig zu machen.
Das auch dank der vielen praktischen Hinweise von Ralf und Inge, die seit 30 Jahren übers Wasser ziehen und sich nur 3 Wochen zuhause in Kiel gönnen.
Gerd und ich haben inzwischen den Atlantiktest bestanden, jeder auf einer anderen Strecke. Wind war beide Male recht wenig, sodass wir motoren mussten. Aber dennoch war’s eine ganz schöne Schaukelei und mir schwand der Appetit und das Gähnen wurde immer mehr. Man weiß ja, mit Müdigkeit fängt es an….
Und jetzt geht’s weiter, noch 2 oder 3 Stationen, dann trennen wir uns und jeder zieht seinen Kurs weiter.
Pas de deux |
Geschrei gibt’s natürlich hin und wieder. Einige Tage haben wir Christoph nahezu nicht mehr gesehen. Er saß stundenlang achtern direkt in der Ruderanlage und hat es schließlich auch geschafft, das Steuerrad leichtgängig zu machen.
Das auch dank der vielen praktischen Hinweise von Ralf und Inge, die seit 30 Jahren übers Wasser ziehen und sich nur 3 Wochen zuhause in Kiel gönnen.
Gerd und ich haben inzwischen den Atlantiktest bestanden, jeder auf einer anderen Strecke. Wind war beide Male recht wenig, sodass wir motoren mussten. Aber dennoch war’s eine ganz schöne Schaukelei und mir schwand der Appetit und das Gähnen wurde immer mehr. Man weiß ja, mit Müdigkeit fängt es an….
Und jetzt geht’s weiter, noch 2 oder 3 Stationen, dann trennen wir uns und jeder zieht seinen Kurs weiter.
Der Bootsfrisör in Aktion |
Montag, 18. August 2014
29.
Porto (P) – Aveiro (P) – Figuera de Foz (P) – Nazarè (P)
„Ein
mulmiges Gefühl und portugiesische Urlauber-Orte“
Auf
dem Weg von Porto Richtung Aveiro wurde es grau und nieselig und bei
dem Wetter war uns Ankommen wichtiger als Segeln, so dass wir mit dem
Kreuzen aufhörten und uns für den Motor entschieden haben.
Als
wir uns der Hafeneinfahrt von Aveiro näherten - zugleich auch eine
Flussmündung, (Wir hatten vorher schon gelesen,
dass dies einer der ersten Häfen war, die bei ungünstigen
Bedingungen schliesst), sahen wir ziemlich wild brechende Wellen in
Lee von uns. Allerdings hatten wir zuvor über Funk von der Port
Control grünes Licht bekommen.
So
fuhren wir ganz dicht an der Hafenmole entlang und kämpften uns
gegen den Strom mit teilweise 2 kn über Grund (4 kn Gegenstrom)
vorwärts. Wir hatten die Tiden nicht berücksichtigt bei unserer
Ankunft und es waren grad die ungünstigsten Bedingungen. Es sah auch
richtig unheimlich aus, wie das Wasser strudelte und an anderen
Stellen ölig glatt war. Uns war die Sache gar nicht geheuer –
Christoph dachte nur daran, dass jetzt auf keinen Fall der Motor
ausfallen dürfe und ich in Unkenntnis von Stromeigenschaften dachte
nur, bitte nicht auf die Steine der ca. 3 m dichten Mole aufrauschen.
Zumal Christoph auch als Vorsichtsmassnahme die Kinder unter Deck
geschickt, das Schiebeluk zugemacht hatte und sehr angespannt wirkte.
Der
Hafen war ungewohnt klein, nur einheimische Boote, keine anderen
Segler. Hätte gedacht, bei dem Strom kommen wir gar nicht durch die
enge Einfahrt. Aber Christoph hatte die Situation zum Glück gut im
Griff und so fuhren wir langsam in den Schlick unseres zuerst
ausgewählten Anlegeplatzes. Einen Pluspunkt gabs – es gab keine
Hafengebühr.
Nächsten
Tag ging es weiter nach Figuera da Foz. Beim Ausfahren aus Aveiro
beschlich mich wieder das beklemmende Gefühl und ich hoffte, dass
das Wasser diesmal anders aussehen würde. So war es dann auch –
keine Probleme, diesmal hatten wir ja auch den Gezeitenstrom
berücksichtigt.
Trotzdem
noch etwas alarmiert, versuchten wir wieder für den nächsten Hafen
die Port Control anzufunken. Aber keine Antwort. Mhmmmm. Aber dann
dachten wir, wenn Gefahr besteht, würden sie schon antworten bzw.
wir schauten fleissig durchs Fernglas, um etwaige Hafenwarnungen in
der Nähe des Leuchtturms zu erkennen. Zudem schien wieder die Sonne
und das Wasser war strahlend blaugrün und bei Sonnenschein wirkt
alles nicht mehr ganz so bedrohlich, habe ich festgestellt.
Unterwasserschiff-Reinigung |
Wir
hatten recht hohe Wellen, die man aber nur sah, wenn man nach hinten
schaute. Sanft und langgestreckt, also kein Problem. Eigentlich auch
ein schönes Gefühl, wenn die Wellen die Muline anheben, ein Stück
mittragen und wieder absetzen. Man muss nur Sorge tragen, dass im
Boot die Einrichtung bei dem starken Schlingern nicht durch die
Gegend fliegt.
Tags
darauf haben wir uns nachmittags wieder spontan auf den Weg gemacht.
Christoph hatte diverse Boote beobachtet, die schon vorher abgelegt
hatten und checkte noch einmal das Wetter. Mit dem Ergebnis, dass für
die kommenden Tage etwas mehr Wind vorausgesagt wurde – Windstärken
von 5-6. Also eilten wir mit der Herde mit, zum nächsten Hafen, nach Nazarè,
nur ca. 30 Seemeilen entfernt. Wir wollten uns mit Christophs Eltern
ja wieder treffen, die schon in Lissabon auf uns warteten.
Die
See war fast spiegelglatt, gar ölig, ganz anders als am Tag zuvor
mit den hohen Wellen. Konsequenz: Mal wieder den Motor an. Diesmal
kam mir die Motorfahrt sehr entspannt vor, Christoph sass eine Weile
vorn am Bug mit den Kindern und ich konnte meinen Gedanken nachhängen
in der Plicht und der Atlantik glitzerte in der Sonne.
Am
Horizont seeseitig zog eine Wetterfront auf, es wurde merklich
dunkler, aber keine bedrohlichen dunklen Wolken, sondern wie eine
verfrühte Dämmerung. Wir legten die Kinder schlafen und genossen
die Ruhe. Kurz vorm Hafen wurde es neblig. Aber kein Problem, die
Sicht war nicht allzu schlecht und wir hatten für alle Fälle den
Radar angeschaltet. Ein paar Delfine kreuzten unseren Weg,
interessierten sich aber nicht für uns. Um 21:30 Uhr bei Dunkelheit
legten wir in der Marina von Nazarè an. Ein kleiner Hafen, etwas
heruntergekommenes Gelände. Mit zwei drei Yachten, die wir schon
kannten.
Hier
blieben wir für 3 Tage, weil recht heftige Böen durch die Marina
fegten und der Wetterbericht zuviel Wind für uns vorhersagte.
So
baten wir Birgit & Gerd, sich doch auf den Weg von Lissabon
wieder zurück in den Norden zu uns zu machen. Das nahm uns auch
etwas Druck, weiter zu müssen.
Zusammen
machten wir uns tags darauf auf den Weg in den ca. 2/3 km entfernten
Ort bis hoch auf die Steilküste mit altem Ortskern und herrlichem
Ausblick auf die grosse Bucht mit den hunderten Urlaubern am breiten
Strand.
Wieder unten suchten wir uns ein tolles Seafood-Restaurant
und schlemmten, was das Zeug hielt, inklusive zweier Karaffen schön
gekühlter Sangria.
Die Lütten sind total
tapfer den ganzen Weg mit uns mitgestiefelt, mussten nur auf dem
letzten Stück Weg auf den Schultern getragen werden.
Wir rückten mal wieder
zusammen für die Nacht, Birgit und Gerd schliefen mit an Bord wegen
der Gefahr, nachts mit ihrem Bus vom Gelände geschickt zu werden.
30. Nazarè (P) – Peniche (P) – Lissabon (P)
Am
dritten Tag war noch immer viel Wind, aber wir konnten es wagen, uns
auf den Weg zur nächsten Etappe – Peniche, ca. 20 Seemeilen – zu
machen. Wir legten um 10 Uhr ab. Diesmal war Birgit mit an Bord und
Gerd fuhr allein mit dem VW-Bus. Aber vorher flitzte er noch auf die
Mole, um Fotos von uns beim Auslaufen zu machen.
Das
Segeln war entspannt und recht schaukelig. Unterwegs backten wir sogar
noch einen Käsekuchen, hatten wir doch entdeckt, dass wir 10
Packungen Frischkäse gebunkert hatten, deren Haltbarkeitsdatum
diesen Monat abgelaufen ist. Und waren kurz vor Drei im Hafen, wo
Gerd schon wieder armeschwenkend auf der Mole stand und unser
Einlaufen fotografisch festgehalten hat.
Einen
Tag später, gleich nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege
wieder, heisst, die Fortbewegungsmittel, und es hiess wieder einmal Leinen
los und auf nach Lissabon! Eine sehr abwechslungsreiche Tour. Wir
segelten mit Wind von hinten mit ausgebaumter Fock, dann wieder
schmissen wir den Motor an, wenn der Wind zu doll nachliess. An einer
„Landecke“ (Kap) frischte auf einmal der Wind
merklich auf ca. 5 Windstärken auf, so dass wir mit bis zu 8 Knoten
durchs Wasser dahinschossen. Auch das Wasser hatte eine andere Farbe,
hellgrün mit weisser Gischt und Kräuselwellen. Um Material zu
schonen, band Christoph sogleich ein Reff ins Gross und rollte die
Genua ein Stück ein, konnte aber an der nächsten „Ecke“ wieder
ausreffen, weil der Wind wieder fast weg war.
Dann wiederum schob uns der Strom mit knappen 4 kn von hinten (Gesamtgeschwindigkeit bis zu 9kn) in die Tejo-Mündung mit rein nach Lissabon, hindurch unter der riesigen markanten roten Auto-Eisenbahn-Brücke, vorbei an der menschenbelebten Wasseransicht der Altstadt, wo wir dann etwas geschafft vom langen Tag auf dem Wasser kurz vor Neun in der Expo-Marina festmachten.
Donnerstag, 14. August 2014
Ein lustiger Dialog mit Emil:
Nachdem er auf einem Nachbarboot eine Weile zwei Mädchen beobachtet hatte, erzählte er, seine Kinder sollen Joma und Jama heissen. Mein erstes Amüsieren...
Dann etwas später: "Mama, wie bekomme ich Kinder?" Ich dachte, für Aufklärung sei es noch etwas früh und antwortete deshalb: "Dafür musst Du erstmal eine Frau finden, die dich ganz doll liebt." Darauf Emil wieder: "Aber ich kann doch Matilda als Frau benutzen." ... :))) Herrlich. Später meinte er noch, eine fremde Frau zu finden, sei ihm zu anstrengend. :)))
Nachdem er auf einem Nachbarboot eine Weile zwei Mädchen beobachtet hatte, erzählte er, seine Kinder sollen Joma und Jama heissen. Mein erstes Amüsieren...
Dann etwas später: "Mama, wie bekomme ich Kinder?" Ich dachte, für Aufklärung sei es noch etwas früh und antwortete deshalb: "Dafür musst Du erstmal eine Frau finden, die dich ganz doll liebt." Darauf Emil wieder: "Aber ich kann doch Matilda als Frau benutzen." ... :))) Herrlich. Später meinte er noch, eine fremde Frau zu finden, sei ihm zu anstrengend. :)))
27.
Baiona (ESP) – Viana de Castello (P)
„Neues
Land, Familientreffen und ein Achtzehnter“
Anker hoch und los ging
es um 10:00 Uhr mit guten 5,5 Knoten unter Motor Richtung
Familientreffen. Max als ambitionierter Steuermann übernahm das
Ruder für einen Grossteil der Zeit, so dass Katjuscha in aller
Heimlichkeit den Ofen anschmeissen konnte, um einen Geburtstagskuchen
zu brutzeln. Der Herr Skipper stand mit Ratschlägen beiseite und
versucht ansonsten gut auszusehen.
Gegen 17:00 Uhr legten
wir im Yachthafen von Viana de Castello bei Jetskigetöse an.
Letzteres wurde gleich als passende Geburtstagsbeschäftigung für
den kommenden Hafentag in das Programm aufgenommen. Nachdem wir meine
Elten von unserer Ankunft telefonisch informierten, trennten sich
diese von der örtlichen Touristeninformation und düsten zum Steg.
Diesmal waren wir es wirklich, Gerd hatte bereits bei verschiedenen
Booten auf gut Glück wie wild voller Wiedersehenseuphorie Wink- und
Begrüssungstiraden vergebens verschossen und war dann seiner Frau
gefolgt, die die Konkurrenz (ehemalige Tourismuschefin von Stralsund)
begutachten wollte.
Nach einer zünftigen Begrüssung erhielten wir unsere Bestellungen aus Deutschland, angefangen bei 20 Dosen Nudossi für den kommenden Monat, über Petroleum für unseren Herd bis zum Bollerwagen, der unseren Radius um den Hafen erweitern sollte.
Max
18. Geburtstag begann mit einem entspannten Frühstück. Danach
rasten wir mit den Jetskis durch die Gegend und zum Abend hin gab es
ein Drei-Generationen-Rennen (Gerd als schon ziemlich alter Mann
:-), Max als jungscher Spratzi und ich im besten Mannesalter) den
Ortsberg hoch mit gefühlten 700 Höhenmetern. Max, wie sollte es
anders sein, als Geburtstagskind, gewann. Danach genehmigten wir uns
alle drei und das wird Uta die Mama von Max jetzt sicher gerne hören
einen Cuba Libre.
28.
Viana de Castello (P) – Porto (P)
„Eine
Männerrunde mit Matilda als Anstandsdame“
Die
nächste Etappe kam frischer Wind in die Crew – ich stieg um zu
Birgit in den VW-Bus und Gerd stieg auf an Bord. Einmal auf dem
Atlantik waren seine Worte. Nur leider schien es kein besonders
aufregender Törn zu sein, ich registrierte wenig Wind und teilweise
von vorne und sehr verhaltenen Sonnenschein bis hin zum Nieselregen.
Zwei
Monate in keinem Auto mehr gesessen und auch sonst keine hohen
Geschwindigkeiten mehr gewohnt, kamen mir 100 km/h schon recht rasant
vor. Da wir wussten, dass wir für die 70 km bedeutend weniger Zeit
brauchten als die Segler, liessen wir uns Zeit und bummelten noch
einmal gelassen durch die liebevoll geschmückte Altstadt von Viana,
stiegen dann gemütlich ins Auto und erledigten unterwegs noch einen
Grosseinkauf. Und waren dann trotz Gesuche einer bzw. DER Marina
(Porto ist eine riesige Stadt und wir haben vorher gar nicht über
das Ziel gesprochen) kreuz und quer durch Porto („Hier müsste das
Wasser sein.“) drei Stunden eher am Ziel. Wir holten uns
telefonisch schnell die Bestätigung, dass es die richtige war
(Marina Douro) und machten uns noch einmal auf den Weg in die Stadt.
Das Auto wurde auf einem nahegelegenen Parkplatz abgestellt, wo es
ein öffentliches Waschhaus gab mit lustig improvisierten
Wäscheleinen.
Wir nahmen erst ein Wassertaxi, dass uns von der Marina über den Douro brachte und dann den Bus.
Wir nahmen erst ein Wassertaxi, dass uns von der Marina über den Douro brachte und dann den Bus.
Als
wir zurückkamen, waren auch die Segler inzwischen schon festgemacht
am Steg.
Den
nächsten Tag ging es zu Fuss los zu einer schmackhaften
Portwein-Verkostung und zur Erkundung der beeindruckenden Altstadt
von Porto. Hatten wir doch jetzt den praktischen Bollerwagen, in den
wir die Kinder reinsetzen konnten.
Leider
erwies sich der bei sachgemässem Gebrauch als qualitativ nicht sehr
hochwertig, so dass wir ihn, sobald wir in Lissabon sind,
zurücksenden werden. Aber ein neuer (anderes Modell) ist schon
bestellt und wird in die Marina Lissabon geliefert, da das doch ein
Zugewinn an Lebensqualität ist.
Max
stieg am folgenden Tag bei Anbruch des neuen Tages ab und wurde von
Birgit und Gerd mit nach Lissabon genommen, da von dort sein Flieger
nach Hause ging. Und wieder einmal haben wir es nicht hinbekommen,
ein Crew-Foto von uns schiessen zu lassen. Sowas aber auch!
Wir
waren schon etwas traurig, hat er doch das Leben an Bord bereichert,
indem er oft gesteuert hat, sich viel mit den Kindern beschäftigt
und herumgealbert hat (man denke nur an das ausdauernde Zähnegeputze, den
Strandausflug mit Matilda-aus-dem-Wasser-Rettung - wo sie heut noch
von erzählt, Skipper-Beschäftigung mit Laufgesellschaft und
Schachrunden, Mittagsessen-Abwasch etc.). Nun sind wir Vier auf uns
„allein“ gestellt.
Mittwoch, 13. August 2014
26.
Bueu (ESP) – VIGO (ESP) – Ile de Cies (ESP) – Baiona (ESP)
„Angler-Glück
und Prozessionen und ein karibischer Strand“
Unsere
nächste Etappe führte uns in die Ria de Vigo, einer der letzten
spanischen Fjorde an der Nordküste und in den Hafen von
gleichnamiger Stadt Vigo.
In
der Einfahrt in die Ria hatten wir das erste Mal Angelglück mit
unserer neu in Brest erworbenen Schlepp-Angel-Leine. Und siehe da,
eine Makrele nach der anderen biss an. Das hatten wir uns seit den
geschenkten Makrelen vom Fischer in Bologna gewünscht. Bei Nummer
sechs mussten wir leider die Angel einholen, da die Hafeneinfahrt
nahte. Für alle Nachahmer: Geschwindigkeit 3-4 Knoten, schöne
kleine bunter Blinker – an dieser Stelle nochmal ein Petri Heil! an
meinen Angelfreund Dietmar von der SY Summer, der uns auch als erster
darauf hingewiesen hat, dass unser Artikel in der aktuellen
Yacht-Ausgabe erschienen ist. Wir haben uns die App der Ausgabe
herunterladen können inzwischen. Richtigstellung: Ich heisse nach
wie vor Katja Hanoldt :)))
vorher |
nachher |
Kurz
vor Vigo gab uns ein Stralsunder Kumpel von Christoph noch ein paar
Tipps für die Gegend und falls wir irgendwelche Probleme hätten, er
hätte da ein paar gute Freunde. Wie von oben gelenkt, bekamen wir
dann auch nicht viel später ein kleines Problem zum Lösen - der
Lüfter von Christophs Laptop fiel aus, so dass wir die Hilfe von
Maik gleich in Anspruch nahmen und gefühlte 10 min später sass sein
spanischer Freund Jorge bei uns an Bord und gab uns die Adresse des
zuverlässigsten Reparaturservice vor Ort. So funktioniert ein gutes
Netzwerk. Toll!
Sie
brauchten dann ein paar Tage länger als wir bleiben wollten für die
Reparatur wegen der Ersatzteilbeschaffung, aber Jorge hat ihn
inzwischen abgeholt und nach Lissabon in eine Marina geschickt, wo
wir ihn wieder heil in Empfang
nehmen können.
Christoph katapultierte sich förmlich ins Hafenbecken, um eine ihm entglittene (schon geputzte) Makrele wiederzuholen. |
Vigo
hat mir wieder sehr gefallen, eine schöne grössere spanische alte
Stadt. (Ich steh auf grosse Städte mit Leben - fällt mir zunehmend
auf.) Und zufällig konnten wir auch einem katholischen Spektakel
beiwohnen. Am Sonntag prozessierten feierlich herausgeputzte
Einwohner mit meterlangen Kerzen zu chleralen Chören durch die
Strassen zu einer alten Kirche.
Von
Vigo machten wir einen Abstecher zur nahegelegenen Isle de Cies. Den
weltschönsten Strand nach Meinung der britischen Zeitschrift
„Tribune“ (Quelle Wikipedia) konnten wir uns natürlich nicht
entgehen lassen. Wir ankerten an einem Nachbarstrand, der aber
mindestens ebenso eindrucksvoll schön war. Türkises kristallklares
Wasser, weisser Sand, grüne Insel. So wie im Bilderbuch. Eine Menge
Motor- und Segelboote ankerten mit uns in der Bucht. Viele Spanier.
Wir machten unser Schlauchboot flott und Max schwamm zum Ufer. Das
Wasser war noch nicht ganz so warm, ca. 16 Grad. Also ich hüpfe da
nicht einfach so rein.
Gegen
Abend legte eins nach dem anderen Boot wieder ab, was uns etwas
stutzig machte. Im Gespräch mit Einheimischen erfuhren wir, was wir
vorher schon als Gerücht kannten, dass man eine Erlaubnis braucht,
um dort über Nacht zu ankern. Ist ein Naturschutzgebiet. Wir wägten
kurz ab, ob wir es drauf ankommen lassen, eine Strafe zu bezahlen,
aber nach einem Abendbrot am Strand auf Decken sprangen wir wieder
ins Schlauchboot und gingen an Bord, lichteten den Anker und segelten
nach Baiona, ganz in der Nähe. Dort liessen wir den Anker wieder
herab (wieder eine Nacht Hafengebühr gespart) und segelten nächsten
Morgen weiter. Wollten wir doch Birgit und Gerd (meine
Schwiegereltern), die sich von Stralsund aus mit ihrem VW-Bus auf den
Weg gemacht haben, in Viana de Castello treffen.
Sonntag, 3. August 2014
Haben grad die Info erhalten, wir sind in der aktuellen Yacht-Ausgabe drin. Alle Angaben ohne Gewähr, weil wir habens noch nicht sehen können...
Jetzt haben wir s gesehen. Bis auf ein paar kleine Unstimmigkeiten (ich z.B. noch nach wie vor Katja Hanoldt, Christoph keinerlei Probleme im Job, statt 12 16 Monate...) gefällt er uns sehr gut.
Jetzt haben wir s gesehen. Bis auf ein paar kleine Unstimmigkeiten (ich z.B. noch nach wie vor Katja Hanoldt, Christoph keinerlei Probleme im Job, statt 12 16 Monate...) gefällt er uns sehr gut.
Samstag, 2. August 2014
24.
La Coruña – Camariñas
„Erst
Entspannung dann Hochspannung“
Nach
dem zweihalbtägigen Biskaya-Aufenthalt haben wir in La Coruña erst
einmal die Beine hochgelegt. (Ohhh, ehh Max murmelt gerade ein
Entschuldigung, nachdem er mir in den Rücken pupst. Wie soll man
sich so beim Schreiben konzentrieren.)
La
Coruna war super, mit Essen gehen, zwei Joggingtouren um die
Altstadt, neuen Bekanntschaften zu alten Schweden,
Mittelalterfest....
(Anmerkung
Katja: La Coruña ist eine quirlige interessante Stadt am Meer –
ich hatte das Gefühl, hier gibt’s viel zu Entdecken, Kultur,
Geschichte, Läden, ....würde gern mal hier für eine Weile leben.
Allerdings sind wir mit den Kindern in unserem Radius immer etwas
begrenzt, ich nutze oft ihren Mittagsschlaf und flitze schnell mal
durch die City. Und freue mich, wenn ich meine Spanisch-Kenntnisse
anwenden kann.
So
sind wir auf die Idee gekommen, ein Bollerwagen, natürlich wegen
Platzmangel klappbar, muss her....ist bestellt und den bringen Gerd
und Birgit (Schwiegereltern) mit nach Portugal.
Habe
jetzt auch Kochen mit Schnellkochtopf „entdeckt“ - es gab schon
Coq au cidre, Apfel-Birnen-Aprikosenmus und Linsensuppe)
Nach
drei kompletten Hafentagen hat es dann aber auch wieder gereicht, das
Meer hat gerufen und wir sind diesem Ruf gefolgt. Das Ziel war
Camariñas, unser letztes Etappenziel vor der Rundung des
berüchtigten Cap Finistere. Mit entspanntem Rückenwind
(Nord-Ost-Wind) und ausgebaumter Genua ging es sehr gut voran. Kurz
vor dem Ziel noch ein schneller Blick ins Hafenhandbuch. Demnach soll
Camariñas ein fast allseits geschützter Hafen sein mit Ausnahme von
Nord-Ost-Wind. Letztere Aussage wurde vom doch so weisen Skipper als
wahrscheinlicher Schreibfehler betitelt, da der Hafen ziemlich im
Norden dieser Bucht liegt und demnach mit Sicherheit auch bei
Nord-Ost Schutz bietet.
Kurz
vor der Ankunft frischte der Wind noch ein bisschen auf, so dass wir
vor der Hafeneinfahrt nachdem wir alle Segel unten hatten mit voller
Fahrt gegenan nur noch knapp zwei Knoten durchs Wasser machen
konnten. Na ja halb so wild, Häfen sind ja meist geschützt. Weit
gefehlt in diesem Fall, bei in Augenscheinnahme der Steganlagen, die
voll im Wind lagen, wie es das Hafenhandbuch schon prophezeite,
stellten sich beim doch so weisen Skipper erst einmal die Nackenhaare
auf. Die Stege war so dicht beieinander, dass es mit der Muline und
bei diesem Wind nur einen Versuch gab. Gross rangieren würde
unweigerlich zu Kleinholz führen. Da sprang auch schon der
Hafenmeister herum und zeigte uns, wo wir uns hinlegen sollten. Ohne
lange zu überlegen, folgten wir seinen Anweisungen und ohhh Wunder
mit Ausnahmen von einem kleinen Kratzer am Bug von zu viel Schwung
und dann der Stegbremse klappte unser Anlegemanöver ohne unsere
Haftpflichtversicherung bemühen zu müssen. Der weise Skipper sackte
erst einmal in sich zusammen, dankt der Mannschaft für deren
Abhalteheldentat und genehmigt sich ein Bier.
(Anm.
Katja: Ich kann bestätigen, der Skipper untertreibt nicht, das war
wirklich ein schnelles Anlegen – ich denke, ich stand unter Schock
und hab nur gedacht, gleich schepperts, viel zu viel Schwung und da
kommt er niemals rum um die enge Kurve. Irgendwie lagen wir im
nächsten Moment aber doch sicher und festgemacht am Steg. Ich weiss,
das sind keine beruhigenden Zeilen, aber ich denke doch, wir haben`s
einfach drauf ;)
Eigentlich
wollten wir in der Ria das erste Mal ankern, aber da bei der Ankunft
so viel Knatter war, sind wir lieber in den besagten kleinen Hafen
und blieben dort auch die nächste Nacht aus Bequemlichkeit und des
überzeugenden Preises wegen – nur 14 Euro.)
Christoph
hatte wieder mal die Idee, reinkommende Fischer nach Fisch zu fragen
und so bekamen wir eine Tüte mit ca. 3 kg Sardinen und kleinen
Tintenfischen in die Hand gedrückt – geschenkt! Nun ging das
grosse Putzen los....
25.
Camariñas (ESP) – Ria de Muros (ESP) – Ria de Pontevedra (ESP)
Christoph:
Am nächsten Tag ging es dann am Kap Finistere lang. Es waren 6
Windstärken, die aber ablandig und für uns mehr oder weniger von
hinten angesagt. Dank der Aussage von unserem spanischen Nachbarn,
dass wäre bei diesem Wind ein Klacks, machten wir uns Macht unserer
Wassersuppe auf den Weg. Und der Spanier sollte recht behalten.
Völlig entspannt mit Ausnahme des Skippers, der immer auf die 6
Windstärken wartete, fuhren wir in knapp 2 Seemeilen bei 2- 3
Windstärken am Kap vorbei.
Katja:
In der Rias de Muros haben wir dann zum ersten Mal geankert, in 6 m
Tiefe, so dicht am Ufer, dass ich die sonnenwarmen Nadelbäume
riechen konnte. Das Ankerausbringen ist noch etwas
gewöhnungsbedürftig. Und nachts kamen ständig starke ablandige
Böen (wie Fallwinde), so dass nix war mit ruhigem Schlaf. Christoph
war gefühlt alle Stunde draussen und checkte, (trotz im GPS
eingestelltem Ankeralarm auf 0,01 nm!!!), ob das Ufer nicht heimlich
dichter gekommen ist oder wir schon irgendwo draussen schaukeln. Um
den Schlaf für die kommende Nacht zu sichern, verholten wir uns tags
darauf in den kleinen Hafen von Muros.
Bei
einem kleinen Sprung an Deck – ja, barfuss! - kam ich genau auf
einen metallenen Beschlag auf. Auaaua....und musste einen Tag an Bord
rumsitzen. Hab jetzt ein schönes Hämathom unter der Fusssohle (Mein
Jahr der Blutergüsse). Zur Abklärung, dass es nix Schlimmeres ist,
bin ich mit einem Taxi schnell in ein kleines Krankenhaus gefahren.
Alles gut, eine Woche schonen und dann ists wieder ok. (EINE WOCHE
schonen???) Zum Glück hats dann doch nur den einen Tag gedauert und
ich war wieder fast vollständig einsetzbar.
Bei
der Weiterfahrt in eine der nächsten Rias - Max und Christoph hatten
den Sextanten ausgepackt, um zu üben, die Sonne anzupeilen, wunderte
ich mich gerade noch über den komisch aussehenden Horizont, schon
waren wir drin in einem Seenebelgebiet. Es bereitete den Jungs
sichtlich vergnügen, unser oldschool Nebelhorn auszuprobieren. Zum
Glück arbeiteten das GPS und unser Radar zuverlässig, so das auch
dies keine grosse Hürde für uns wurde.
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