Montag, 1. Dezember 2014

Hallochen allemann, HOLY COW! Ich nehme alles zuruck hinbezueglich dass wir nur essen und trällern. Das hat sich alles radikal geändert und es fing in meiner Nachtwache an. Also bis gestern war ja alles gut. Wenn unser Erster Offizier morgens mit der Frage 'Und was passiert heute?' verschlafen auf die Bruecke stieg, war die Antwort immer: heute fangen wir einen grossen Fisch, oder heute duschen wir, heute machen wir ein Bergfest und der Kapitän ist auch eingeladen, oder heute ruhen wir uns mal richtig aus. Das war unser Boatsalltag, den wir zu lieben begonnnen hatten. Aber wie gesagt, dieser Spass hat ein Ende genommnen, genau heute morgen um 3.30 Uhr mit meiner Nachwache. Schon immer hatte ich grossen Respekt vor der Nacht auf hoher See: man sieht weniger und hört viel viel mehr und dann, mit ein wenig Phantasie, passieren diverse Dinge. Einer meiner besseren Kojen-Alptäume ist, dass ich mich ausversehen in eine Waschmaschine schlafen gelegt habe und jemand auf Spuelgang dedrueckt hat. Aber heute Nacht hatte leider nichts mit Phantasie zu tun, der Mega-Squall war echt und tiefs beeindruckend. Die grosse dunkle Wolke kam, und die See war ganz ploetzlich ganz wild und wuetend (40 Knoten Wind, echt!)und ich hab getan was getan werden musste: die Fog eingerollt und nach dem Kapitän geschrien, und dann war er auch schon da. Und dann haben wir beide den Kurz-Sturm ausgestanden (15 Minuten kam mir eher wie drei Stunden vor) und gestaunt was so alles in einer Wolke stecken kann. Und dann kamen noch drei oder vier Squalls dazu, am morgen und mittags, und uns ordentlich zum Nichtausruhen gezwungen und das wird jetzt wohl so bleiben bis wir da sind. Wenn mich heute jemand frag, was hast du heute gemacht, kann ich ganz ehrlich sagen, wir sind gesegelt. Und die Moral der Geschicht, traue keiner Wolke nicht. Noch 668 Seemeilen - das letzte Drittel. Also, ich muss jetzt los, segeln. Bis dann, uta

Katja: Noch eine kleine Bitte zum Schluss: Wir wünschen uns zu Weihnachten von Euch allen ein hübsches Foto, was Ihr vielleicht an khanoldt@aol.com mailen könntet, damit wir Weihnachten in Familie feiern können, vorausgesetzt, ich finde einen Copy-Shop zum Ausdrucken in der Karibik. Von Andreas und Max könnten wir eins von ihren Bord-Zeiten nehmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen