Dienstag, 31. März 2015

50. St. Maarten: Simpson Bay Marina – Anguilla: Road Bay – British Virgin Islands: Virgin Gorda
Die letzte Nachtfahrt in dieser Besetzung“

Wir befinden uns jetzt in unserer 45. Urlaubswoche, sofern ich mich nicht verzählt hab. Das macht doch mal die Dimension deutlicher.
neues Motiv für die Wand?

Die letzten Meilen vor St. Maarten gaben wir nochmal richtig Gas, meinten wir doch, die Brückenöffnung um 9:30 Uhr schaffen zu können, die uns in die Simpson Bay Marina bringt. Nein, das hat nicht geklappt, wir waren ein paar Minuten zu spät, wie wir an den auslaufenden Booten erkennen konnten. Also Gang wieder raus und davor geankert und nochmal ein wenig gepooft, da die letzte Nacht nicht in üblichem Masse geruhsam war. Der nächste Brückenzug war in 2 Stunden.
Zusammen mit einem riesigen Segelboot passierten wir die Brückeneinfahrt und da kam uns auch schon Roger mit dem Schlauchboot entgegen und Patrizia nahm die Leinen am Steg der Marina in Empfang. Wir freuten uns über unser Wiedersehen an Bord der PAROYA und tauschten erstmal alle Erlebnisse und Neuigkeiten ausführlich aus. Es gab ja so viel zu bereden.

St. Maarten erschien mir als schönes Kontrastprogramm zu Barbuda (einsame Sandstrände) sehr amerikanisch, mit vielen Bars und Restaurants, Autoverkehr und Superyachten mit dementsprechend ausgestatteten Supermärkten.

Christoph ist des morgens losgezogen zum Supermarkt und hat für satte 400 Euro schon für die Rückfahrt übern Atlantik eingekauft. Viel Milch, viele Nüsse, viel Mehl, diverse Konserven und sehr viel Bier. Die British Virgin Islands sollen irrsinnig teuer sein, so der Segler-Buschfunk.
Dem Zahnarzt auf dem Marinagelände stattete ich einen 120 USDollar teuren Besuch ab, um mir eine Füllung reparieren zu lassen.
Wir hatten die glorreiche Idee, mal einen Mädelsausflug zu machen, mit Gaby von COOL CHANGE (meine Yoga-Lehrerin aus Bequia) und Patrizia mit dem Mietwagen in die Hauptstadt um die Ecke – nach Philippsburg. Shoppen stand auf dem Programm. Herausgekommen ist ein Geburtstagsgeschenk für Christoph. Den Abend rundeten wir beim Thailänder ab, derweil die Männer mit den Kindern sich eine Pizza an Bord holten und dem Bier fröhnten (vermutlich ab mittags schon). Das harte Leben!
ein paar Mal festgefahren
Im Flottenverband machten wir uns wieder zusammen mit PAROYA auf zur nächsten Insel, nach Anguilla. Dafür mussten wir wieder raus aus der Lagune durch zwei Brücken. Nach der ersten nahmen wir nochmal Abschied von COOL CHANGE (www.coolchange47.blogspot.com), die ihr Boot hier verkaufen wollten. Für die zweite Brückenöffnung mussten wir nochmal zwei Stunden warten und den Anker werfen. Allerdings hatte Christoph die gute Idee, dass wir schon mal etwas eher losfahren, um den Kanal zur zweiten Brücke namens Sandy Ground (!) auszuloten, da er etwas flacher in der Karte deklariert war, so zwischen 7 und 9 Fuss, ergo recht genau passend zu unserem 2m Tiefgang. Beim ersten Mal auf Grund laufen, hatte ich leichte Panik, beim achten Mal war dann schon alles relaxt. Wir tasteten uns zum Glück immer recht langsam vorwärts und liefen ganz sanft im Sand auf, so dass wir mit dem Rückwärtsgang uns recht schnell wieder befreien konnten und einen neuen Anlauf starten konnten. Nur mit den Augen konnte man die Tiefe nicht genau abschätzen, obwohl der Sandgrund gut zu sehen war. Dementsprechend zickzackig sah auch die zurückgelegte Strecke im GPS aus.
Irgendwann hatten wirs geschafft, da kam auch schon PAROYA hinter uns angerauscht. Wir waren grad am Funken, um ihnen zu sagen, dass sie genau da und da lang fahren sollten, da kam auch schon ein erschrecktes: „Es ist passiert, wir stecken fest!“ zurück. Aber dann doch noch pünktlich zum Brückenzug kamen wir herbei und liessen im Pas de deux St. Martin hinter uns. 

St. Maarten/St. Martin ist übrigens geteilt, eine Hälfte holländisch, eine französisch. Eine lustige Legende sagt, dass sie damals vom Norden her einen Franzosen mit einer Flasche Rotwein loslaufen lassen haben und vom Süden her einen Holländer mit Gin und da wo sie sich getroffen haben, wurde die Grenze gezogen. Da der Rotwein nicht so hochprozentig war, hat der Franzose mehr Strecke zurücklegen können.
Anguilla, die nächste Insel auf unserem Weg, war nur ca. 10 Seemeilen entfernt, hiess ca. 2 Stunden segeln.
auch für Matilda ist noch Platz in der Plicht
In der Road Bay, wo wir unsere Anker warfen, lag auch schon die MEISE, alte Bekannte von der ARC+. Wir sassen abends beim Grillen gemütlich zusammen bei uns an Bord. Ein neues Wort tauchte auf: „geWD40t“. Beim Ein- was auch gleichzeitig das Ausklarieren war, wurden wir überaus nett behandelt. Wir füllten die üblichen Formulare in zweifacher Ausführung aus und danach entdeckten eine schöne Beach-Bar.
Zu heutigem Anlass ein Gruss an meinen Käptn!
Den nächsten Tag besprachen die Männer ausführlich die Route, werkelten am Boot herum und setzten die Spi-Bäume, um für den Süd-Wind auf unserer Strecke zu den British Virgin Islands, kurz BVIs die Vorsegel auszubaumen. Eine letzte Nachtfahrt stand mir und den Kindern bevor. Alles, was dann für die letzten fünf Wochen noch kommt sind alles angenehme kleine Etappen zwischen den Inseln der BVIs, den amerikanischen und den spanischen Virgin Islands.

Kurz vor dem Dunkelwerden lichteten wir und PAROYA unsere Anker und segelten aus der Bucht. Mit den ausgebaumten Vorsegeln und zwei Reffs im Gross. Ein kleines Abendbrot bei Sonnenuntergang an Deck und dann brachten wir die Kinder „runter“ zu ihrem Gute-Nacht-Video, als es dunkel wurde. Wir kamen bei ca. 4-5 Windstärken sehr schnell voran, nie unter 6 Knoten. Immer ca. eine halbe Seemeile neben PAROYA. Zum Ende der Nacht mussten wir sogar die Genua ganz wegrollen, damit wir nicht vor Tagesanbruch Virgin Gorda erreichen. Allerdings waren die Wellen recht hoch und MULINE geigte wie wild, so dass wir in unserer Freiwache schlecht schlafen konnten, weil alles klapperte und knarzte. Sehnsüchtig ging (einmal kurz!) mein Blick rüber zu einem hellerleuchteten Kreuzfahrtschiff, was auch dieselbe Route nahm. Aber auch diese Nacht ging zu Ende und wir freuten uns, augenreibend und gähnend, gut auf den BVIs angekommen zu sein.
Es ist sehr schön hier auf Virgin Gorda. Karibische Farben. Natürlich auch viele Amerikaner. Wir haben einklariert und legten unsere Boote vor Anker in wieder einmal leuchtend kristallklarem türkisen 3m-tiefem Wasser, in einer riffumlagerten Bucht. Hier bleiben wir erstmal, die Jungs können ein wenig kiten und wir geniessen das Leben.




1 Kommentar:

  1. Lieber Christoph,
    nachdem ich gestern versagt habe - mein Kommentar ist nicht wirklich im Blog gelandet - versuche ich es heute nochmal, in Anwesenheit deines Vaters.
    Beste Wünsche zu deinem Geburtstag senden wir dir übers Meer, gute Gesundheit und Glück auf der ganzen Linie für dich und deine Familie und das Segelvorhaben, auf dass ihr alle wohlbehalten wiederkehrt.Und schöne Grüße von
    Dieter und Stine

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