49. Les
Saints – Guadeloupe: Deshayes – Antigua: Falmouth Bay – Jolly
Harbour Marina – Barbuda: Cocoa Point – St. Marten
„Inselhopping im
Schnelldurchlauf, leuchtende Strände und viele Wiedersehen“
Nachdem
wir die kleine Insel der Le Saints noch ein wenig erkundet haben, ging
es weiter, rüber auf die nächste Insel: Guadeloupe. Die Kinder
hatten Spass und nutzten die Wellen, um vergnügt auf unserer Brücke
auf einem Kissen von Steuer- nach Backbord zu rutschen.
Sobald
wir in Landabdeckung waren, liessen Welle und Wind nach und wir
mussten motoren. Das Schiff lag wieder ruhiger im Wasser und ich
konnte problemlos unten in der Küche werkeln. Musste aber mal
schnell rausschauen, mit wem Christoph draussen ein Schwätzchen
hielt. Da segelten doch tatsächlich FORTUNE COOKIE neben uns,
Schweizer, die auch an an der ARC+ teilgenommen hatten. Wir kamen
nach Deshaies, eine schöne Bucht im Norden Guadeloupes, schon voller
Boote. Und auf der Suche nach einem Plätzchen im Ankerfeld wurden
wir winkend von FOUR WINDS begrüsst, Bekannte mit einem Katamaran
aus der Werftzeit in Grenada, die auch da lagen.
An meinem Geburtstag besuchten wir den Botanischen Garten, der einer der schönsten auf den karibischen Inseln sein sollte. War auch wunderschön, üppiges Grün, viel Schatten und zauberhafte bunte tropische Blüten, Kolibris und Wasserspiele. Mein Fotoapparillo lief heiss. Ich konnte Geschenke auspacken, die die liebe Verwandtschaft vorausschauend an Bord plaziert bzw. mitgegeben hatte, musste mich um keine Mahlzeit und deren Spurenbeseitigung kümmern und bekam sogar einen grossen Geburtstagskuchen überreicht.
Abends kamen Nadja und Wilhelm von FORTUNE COOKIE und Valerie, Andy und Nino von FOUR WINDS auf ein gemütliches Sit-In plus Rumpunch vorbei. Schon nach zwei Tagen gings aber wieder weiter.
Inzwischen
waren schon viele befreundete Boote weiter nördlich unterwegs und
ein Blick auf die Karte der karibischen Inseln verriet uns, dass von
Guadeloupe bis zu
den Virgin Islands noch knapp die Hälfte der
Strecke zurückzulegen sei. Insofern hatten wir auch nicht mehr die
Ruhe, noch lange irgendwo zu verweilen und nutzten den wieder
moderaten Wind, um vorwärtszumachen. Mit uns waren einige Boote aus
Deshaies gestartet, wir waren ca. zu fünft, eine regelrechte
Regatta. Wobei der Käptn voller Tatendrang auch per Hand steuerte,
um nichts dem Zufall zu überlassen. Es gab einen kleinen Knall und
wir mussten feststellen, dass der Block vom Niederholer des
Grossbaums gebrochen war. Nur eine kleine Baustelle, Ersatz haben wir
an Bord.
Nächste
Insel, nächster Stopp – Antigua. Wir drehten eine Ehrenrunde durch
English Harbour mit der historischen Nelson Dockyard Marina. Da lagen
richtig grosse beeindruckende blitzeblank geputzte Segel- und
Motoryachten. Wir wollten zur Abwechslung auch mal wieder in einer
Marina festmachen, änderten aber beim Anblick der Gegebenheiten
unsere Pläne. Alle Boote lagen mit dem Heck zum Land mit einem am
Bug ausgebrachten Anker. Haben wir noch nie praktiziert, zudem ist
unser Boot rückwärts bei Seitenwind nicht so eindeutig manövrierbar
und dann waren die Nachbarboote einfach zu teuer, um denen einen
eventuellen kleinen Kratzer zuzufügen. Also gings einmal „um die
Ecke“ in die Falmouth Bay. Zusammen mit FOUR WINDS, die unsere
Kinder gleich zu einem Trampolin-Springen auf ihren Katamaran
einluden.
Mit
PAROYA standen wir in ständigem WhatsApp-Kontakt, so wussten wir,
immer wo sie sind und was sie auf der Strecke empfehlen konnten.
Und
wieder zog uns das unsichtbare Gummiband nordwärts, diesmal an der
Küste Antiguas lang, nach Jolly Harbour. Die ersehnte Marina. Ca. 3
Seemeilen vorher begann das Wasser flacher zu werden, so um die 5-7
Meter. Und wie helltürkis das leuchtete, wieder mal zum
Nichtsattsehen. Postkarten-Karibik mit dem blauen Himmel und den
weissen Wölkchen. Und weisse leuchtende lange Sandstrände.
In der
Marina lernten wir den ARC-Gewinner in der Katamaran-Klasse kennen,
eine sehr sympathische deutsch-österreichische Familie. Wir nutzten
den Marina-nahen Supermarkt zum
Aufproviantieren, spülten ausgiebig
uns und das Deck mit Süsswasser ab, liehen uns ein Golfcart aus und
düsten damit im Ort und am Strand herum. Nach zwei Tagen intensivem
Geldausgeben, die Marina-Liegegebühren betrugen zudem umgerechnet um
45 Euro, ging es wieder weiter. Zur zugehörigen Insel Barbuda, wo
laut Segelführer Ruhe und lange weisse Sandstrände versprochen
wurden. Da die Strecke nur ca. 30 Seemeilen betrug, starteten wir
entspannt nach dem Frühstück.
Ein
paar vorgelagerte Riffe, die gut im Segelführer beschrieben waren
und auch in der Navigationssoftware wurden umschifft und eine Stunde
vor Sonnenuntergang ankerten wir an einem kilometerlangen Sandstrand
in Cocoa Point. Des Nachts wurde eine Ansteuerung nicht empfohlen
wegen der vielen Riffe. Es hiess, nicht umsonst lägen in dem Gebiet
ca. 200 Schiffe auf Grund. Rings um uns herum tauchten Schildkröten
zum Luftholen an die Wasseroberfläche, ansonsten war das türkise
Wasser aber nicht sehr klar, wie schon auf Antigua. Wahrscheinlich
durch den Muschelkalk und den feinpudrigen weissen Sand.
Wir
wollten weiter, nach St. Marten, wo laut den neuesten Infos PAROYA in
der Simpson Bay Marina lag. Da die Strecke ca. 80 Seemeilen betrug,
mit Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten ca. 16 Stunden,
erschien uns eine Nachtfahrt am besten, um nicht im Dunklen
anzukommen. Also starteten wir am Abend, nach einem ausgiebigen
Strandspaziergang und Baden und genossen einen herrlichen
Sonnenuntergang auf See beim Abendbrot in der Plicht. Wir hatten
wenig aber ausreichenden Wind von hinten, also entspanntes Segeln für
die Nacht mit einem Reff. Christoph übernahm die erste Wache von 20
Uhr bis 2 Uhr, danach setzte ich mich raus und überwachte die Lage
bis ca. 7 Uhr, wo wieder Leben in die Butze kam. Kurz vor St. Marten
hörte ich unten Christoph draussen überrascht rufen. Er hatte einen
grossen Walrücken ca. 30 m neben MULINE, ungefähr gleiche Länge
auftauchen sehen. Für solche Momente kann man leider einfach nicht
schnell genug den Fotoapparat aktivieren – so mein Gedanke. Und ich
hab ihn gar nicht gesehen. Christoph startete sofort den Motor -
seine Gedanken waren hingegen eher sicherheitstechnischer Natur,
damit wir uns als Nicht-Wal erkennbar machen. Wer weiss, es haben
schon viele Wale mit Booten gekuschelt in dem Glauben, es seien
hübsche Artgenossen. Dieser tauchte (leider?) nicht mehr auf, aber
etwas weiter draussen konnten wir alle einen Wal komplett aus dem
Wasser springen sehen.
Wir
freuten uns diebisch, PAROYA zu überraschen mit unserem
vormittäglichen unangekündigten Erscheinen in der Marina.
Ihr Glücklichen, hier hat der Frühling vergessen, dass er kommen muss. Wie gut nur, dass Ihr keine Kollision mit dem Wal hattet. Den hätte ich auch gern gesehen!
AntwortenLöschenChristoph, Geburtstagskind, herzlichen Glückwunsch, bleib gesund und glücklich!
AntwortenLöschenUnd immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Mama
Hallo ihr Weltreisenden!
AntwortenLöschenVielen Dank für die Postkarte. Zum Glück hat Katja geschrieben, ansonsten hätten wir wohl Probleme mit dem Entziffern gehabt! Viel Arbeit wartet schon auf Christoph, wir hoffen du hast alles noch präsent, damit du deine Kollegen schon bald wieder kraftvoll unterstützen kannst. Viele herzliche Grüsse aus Wallisellen, Mike
Cäpn Kohl: die herzlichsten Glückwünsche und ne extra Ration Rum zu deinem heutigen Ehrentag! Bis bald, Uli und die Starke Mannschaft
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