Montag, 2. Februar 2015

45. Bequia (Admiralty Bay) – St. Lucia (Soufriere und Rodney Bay Marina) – Martinique (Petit Anse dArlet, Anse Noir und Fort de France)
Segeln mit Freunden und Abschied ist ein scharfes Schwert Teil II„

Pascaline und Andi hatten für den Januar ein Boot namens TIBô von Guadaloupe aus gechartert, zusammen mit Pascalines Eltern. Durch unsere ganzen Termine – wir Werft und Käufer südlichst, in Grenada, sie aus dem Norden kommend, blieb uns nur noch die letzte Januar Woche, die wir aber intensiv genutzt haben.
Als die Sonne aufging, kamen sie auch schon mit ihrem Schlauchboot rüber. Wir hatten uns erstmal viel zu erzählen, haben wir alle doch in den letzten Monaten unnatürlich viele neue Erlebnisse gehabt. Zumal sie auch relativ am Ende ihres Auszeit-Jahres waren und in der Zeit viele Orte auf der Welt besucht haben.
Wir klärten schnell noch alle Formalitäten samt Kaufvertrag mit dem zukünftigen Eigner von MULINE und Christoph brachte ihn an Land, von wo er aus mit Fähre und kleinem Flugzeug zurück nach Grenada startete, um seinen Rückflug in die Schweiz anzutreten.
Den ersten Tag gabs für uns All Inclusive, also Vollverpflegung an Bord der TIBô. In dem Stil haben wir das die ganze Woche so beibehalten, Mahlzeiten wurden immer zusammen eingenommen, entweder auf MULINE oder TIBô.
Die Kinder kommen sehr gut miteinander zurecht, die Jungs spielten den ganzen Tag harmonisch zusammen. Einer inspirierte den anderen im positiven Sinn. Zum Beispiel beim Schwimmen oder vom Boot aus ins Wasser springen mit untertauchen.
Am nächsten Tag holten wir auch schon wieder unsere Anker hoch, hatten wir doch eine Tagesetappe von ca. 50 Seemeilen vor uns. Zurück gen Norden, zurück zu den Inseln, die wir auf dem Hinweg schon passiert haben. Unterwegs gabs Regenschauer und Delfine, es war eine entspannte Tour.
Wir hatten viel Zeit zum gegenseitigen Fotografieren.
In St. Lucia ankerten wir vor Soufriere, Licht und Wasser waren toll in der Bucht mit Blick auf die grünen Berge,


die Kinder angelten mit Andi und wir hatten eine tolle Bade-Session. Emil war äusserst empört, als er von der kleinen Leane ins Wasser geschubst wurde – die Szene habe ich auf Video. Als die Kinder Mittagsschlaf hielten, segelten wir wieder weiter, nach Rodney Bay. Das war am Nikolaustag unser Ankunftshafen, als wir vom Atlantik kamen.
Kurz vor der Marina bestellten wir per Funk zwei Liegeplätze und hatten Glück. Wir wurden Stegnachbarn. Sehr praktisch, z.B. konnte ich schnell mit einer Pfanne Nudeln rübersteigen zum etablierten gemeinsamen Essen oder die Kinder konnten schnell hin und her. Und auf den Stegen wild hin und her rennen.
Von Rodney Bay gings tags darauf nach Martinique.

 Vorsorglich band der Käpt´n zwei Reffs ins Segel. Hohe Wellen, ordentlich Wind und eine Durchschnittsgeschwindigkeit um die sieben Knoten, wir waren also flugs drüben. Wir haben den Eindruck, der neue Unterwasserschiffs-anstrich bringts. Unterwegs wurden wir von Seevögeln begleitet, die die von uns aufgescheuchten fliegenden Fische jagten und wie Pfeile ins Wasser stürzten.

Unsere Anker haben wir in Petit Anse d´Arlet geworfen. Neue Eindrücke - die Zugehörigkeit Martiniques zu Frankreich und der EU hinterlässt Spuren. Ordentlich befestigte Strassen, betonierte Strandpromenade, Häuser frisch bunt gestrichen, ein bisschen wie Legoland. Und überall wimmelt es von Franzosen, die Ferien zu haben scheinen.
Ich musste mit Emil nochmal zu einem Arzt, weil er wieder über Ohrenschmerzen klagte. Zum Glück hat Pascaline übersetzt – mein Französisch ist nicht gut bzw. gar nicht vorhanden. Pilze und eine Entzündung im Ohr bedeutete, erstmal fünf sechs Tage Badeverbot. Und dass, wo wir an unserem nächsten Stopp, einer wunderschönen kleinen Badebucht (Anse Noir) mit schwarzem Sand vor Anker lagen. Dort blieben wir drei Nächte. Gleich nebenan war eine kleine Bucht mit weissem Sand. Ein schönes Schnorchelrevier (Schildkröten, eine Gruppe Squids, eine Languste Trompetenfische, etc.)
Abends sind wir mit unseren Schlauchbooten, bepackt mit Schüsseln und Schälchen voller Leckereien, zum Grillvergnügen an den Strand gefahren.

Eines Morgens beim Frühstücken an Bord der MULINE – wir freuten uns grad über unsere entspannte Zeit und das Leben im Allgemeinen und klönten, entdeckten wir mit Schreck, dass die Entfernung zur TIBô von ca. 20 Metern auf zwei Meter geschrumpft war. Unser Anker hatte sich wohl durch eine sonst eher unübliche 360 Grad-Drehung des Bootes ausgeschraubt. Dennoch bewahrten wir alle die Ruhe, schnellstens wurde der volle Frühstückstisch abgeräumt, heruntergeklappt, alle sprangen auf ihre Plätze und der Motor wurde gestartet. Wir haben nochmal neu geankert für die letzten Stunden, bevor wir nachmittags weitersegelten nach Fort de France.
der Hauptstadt von Martinique, deren Skyline wir von dort aus schon sehen konnten. Ein kleiner Schlag, gemeinsam rüber. Das Ankerfeld lag vor der Stadt. Unser Anker hat erst beim zweiten Mal gehalten, mit neidischem Blick auf TIBô, die immer ihren Anker einfach reinwerfen und fest liegen.
Noch einmal machten wir uns auf zum gemeinsamen Landfall. Wir enterten den gut bestückten Carrefour Supermarkt und deckten uns nochmal für ein gemeinsames Abendbrot bzw. zNachtesse an Bord der TIBô ein. Wir haben oft und gerne zusammen geschlemmt, Essen war ein grosses Thema in der Woche, aber mehr als die Hälfte der TIBô-Besatzung waren ja auch Franzosen.
Am nächsten Morgen in der Frühe winkten wir ihnen zum Abschied, sie mussten weitersegeln nach Guadaloupe. Ihre Charterzeit war vorbei, sie mussten weiter zur letzten Station ihrer Weltreise, nach St. Martin (http://matteo-leane.blogspot.com). Wir sehen uns dann in der Schweiz wieder.
Prof. Emil beeindruckt von Matteos Alaska-Bilderbuch ohne Luft zu holen: „Mama, wir müssen auch mal in Alaska. In welcher Richtung liegt Alaska? In Süden?“



1 Kommentar:

  1. Many thanks for this great week sailing together. Next time we come on the boat with you, on a big catamaran for Andreas! :-) enjoy the rest of your trip and see you back in Switzerland.

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