45. Bequia (Admiralty Bay)
– St. Lucia (Soufriere und Rodney Bay Marina) – Martinique
(Petit Anse dArlet, Anse Noir und Fort de France)
„Segeln mit Freunden
und Abschied ist ein scharfes Schwert Teil II„
Pascaline
und Andi hatten für den Januar ein Boot namens TIBô von Guadaloupe
aus gechartert, zusammen mit Pascalines Eltern. Durch unsere ganzen
Termine – wir Werft und Käufer südlichst, in Grenada, sie aus
dem Norden kommend, blieb uns nur noch die letzte Januar Woche, die
wir aber intensiv genutzt haben.
Als
die Sonne aufging, kamen sie auch schon mit ihrem Schlauchboot rüber.
Wir hatten uns erstmal viel zu erzählen, haben wir alle doch in den
letzten Monaten unnatürlich viele neue Erlebnisse gehabt. Zumal sie
auch relativ am Ende ihres Auszeit-Jahres waren und in der Zeit viele
Orte auf der Welt besucht haben.
Wir
klärten schnell noch alle Formalitäten samt Kaufvertrag mit dem
zukünftigen Eigner von MULINE und Christoph brachte ihn an Land, von
wo er aus mit Fähre und kleinem Flugzeug zurück nach Grenada
startete, um seinen Rückflug in die Schweiz anzutreten.
Den
ersten Tag gabs für uns All Inclusive, also Vollverpflegung an Bord
der TIBô. In dem Stil haben wir das die ganze Woche so beibehalten,
Mahlzeiten wurden immer zusammen eingenommen, entweder auf MULINE
oder TIBô.
Die
Kinder kommen sehr gut miteinander zurecht, die Jungs spielten den
ganzen Tag harmonisch zusammen. Einer inspirierte den anderen im
positiven Sinn. Zum Beispiel beim Schwimmen oder vom Boot aus ins
Wasser springen mit untertauchen.
Am
nächsten Tag holten wir auch schon wieder unsere Anker hoch, hatten
wir doch eine Tagesetappe von ca. 50 Seemeilen vor uns. Zurück gen
Norden, zurück zu den Inseln, die wir auf dem Hinweg schon passiert
haben. Unterwegs gabs Regenschauer und Delfine, es war eine
entspannte Tour.
Wir hatten viel Zeit zum gegenseitigen
Fotografieren.
In St.
Lucia ankerten wir vor Soufriere, Licht und Wasser waren toll in der Bucht mit
Blick auf die grünen Berge,
Kurz
vor der Marina bestellten wir per Funk zwei Liegeplätze und hatten
Glück. Wir wurden Stegnachbarn. Sehr praktisch, z.B. konnte ich
schnell mit einer Pfanne Nudeln rübersteigen zum etablierten
gemeinsamen Essen oder die Kinder konnten schnell hin und her. Und
auf den Stegen wild hin und her rennen.
Von
Rodney Bay gings tags darauf nach Martinique.
Vorsorglich band der Käpt´n zwei Reffs ins Segel. Hohe Wellen, ordentlich Wind und eine Durchschnittsgeschwindigkeit um die sieben Knoten, wir waren also flugs drüben. Wir haben den Eindruck, der neue Unterwasserschiffs-anstrich bringts. Unterwegs wurden wir von Seevögeln begleitet, die die von uns aufgescheuchten fliegenden Fische jagten und wie Pfeile ins Wasser stürzten.
Unsere
Anker haben wir in Petit Anse d´Arlet geworfen. Neue Eindrücke -
die Zugehörigkeit Martiniques zu Frankreich und der EU hinterlässt
Spuren. Ordentlich befestigte Strassen, betonierte Strandpromenade,
Häuser frisch bunt gestrichen, ein bisschen wie Legoland. Und
überall wimmelt es von Franzosen, die Ferien zu haben scheinen.
Ich
musste mit Emil nochmal zu einem Arzt, weil er wieder über
Ohrenschmerzen klagte. Zum Glück hat Pascaline übersetzt – mein
Französisch ist nicht gut bzw. gar nicht vorhanden. Pilze und eine
Entzündung im Ohr bedeutete, erstmal fünf sechs Tage Badeverbot.
Und dass, wo wir an unserem
nächsten Stopp, einer wunderschönen kleinen Badebucht (Anse Noir)
mit schwarzem Sand vor Anker lagen. Dort blieben wir drei Nächte.
Gleich nebenan war eine kleine Bucht mit weissem Sand. Ein schönes
Schnorchelrevier (Schildkröten, eine Gruppe Squids, eine Languste
Trompetenfische, etc.)
Abends
sind wir mit unseren Schlauchbooten, bepackt mit Schüsseln und
Schälchen voller Leckereien, zum Grillvergnügen an den Strand
gefahren.
Eines
Morgens beim Frühstücken an Bord der MULINE – wir freuten uns
grad über unsere entspannte Zeit und das Leben im Allgemeinen und
klönten, entdeckten wir mit Schreck, dass die Entfernung zur TIBô
von ca. 20 Metern auf zwei Meter geschrumpft war. Unser Anker hatte
sich wohl durch eine sonst eher unübliche 360 Grad-Drehung des
Bootes ausgeschraubt. Dennoch bewahrten wir alle die Ruhe,
schnellstens wurde der volle Frühstückstisch abgeräumt,
heruntergeklappt, alle sprangen auf ihre Plätze und der Motor wurde
gestartet. Wir haben nochmal neu geankert für die letzten Stunden,
bevor wir nachmittags weitersegelten nach Fort de France.
der
Hauptstadt von Martinique, deren Skyline wir von dort aus schon sehen
konnten. Ein kleiner Schlag, gemeinsam rüber. Das Ankerfeld lag vor
der Stadt. Unser Anker hat erst beim zweiten Mal gehalten, mit
neidischem Blick auf TIBô, die immer ihren Anker einfach reinwerfen
und fest liegen.
Noch
einmal machten wir uns auf zum gemeinsamen Landfall. Wir enterten den
gut bestückten Carrefour Supermarkt und deckten uns nochmal für ein
gemeinsames Abendbrot bzw. zNachtesse an Bord der TIBô ein. Wir
haben oft und gerne zusammen geschlemmt, Essen war ein grosses Thema
in der Woche, aber mehr als die Hälfte der TIBô-Besatzung waren ja
auch Franzosen.
Am
nächsten Morgen in der Frühe winkten wir ihnen zum Abschied, sie
mussten weitersegeln nach Guadaloupe. Ihre Charterzeit war vorbei,
sie mussten weiter zur letzten Station ihrer Weltreise, nach St.
Martin (http://matteo-leane.blogspot.com). Wir sehen uns dann in der
Schweiz wieder.
Prof.
Emil beeindruckt von Matteos Alaska-Bilderbuch ohne Luft zu holen:
„Mama, wir müssen auch mal in Alaska. In welcher Richtung liegt
Alaska? In Süden?“
Many thanks for this great week sailing together. Next time we come on the boat with you, on a big catamaran for Andreas! :-) enjoy the rest of your trip and see you back in Switzerland.
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