Katja:
Sind nochmal schnell zum Strand nach dem Anlegen – wir sehen zu,
dass die Lütten immer noch ein wenig „Auslauf“ bekommen (und sie
spazieren immer auch selig und glücklich los). Der Weg führte über
die Schleusenanlagen, durch die wir reingefahren sind. Ein Strand
nicht sandig, sondern mit grossen braunen Kieselsteinen.
Christoph
erzählt den Kindern viele selbstausgedachte Geschichten zum
Einschlafen – ich staune über seine blühende Fantasie und die
Kinder lieben's.
Gestern
gab's „Tundi, der schreckliche Pirat“, mit den Eckdaten von Emil
(heisst, er denkt sich die handelnde Person und evtl. ein Objekt
aus). Oft gibt’s auch was von Kalli (vom Sandmännchen), der immer
träumt, dass er sich in was Bestimmtes verwandelt (das gibt Emil
auch immer vor) … und wenn gerade nötig, baut Christoph nauch noch
eine erzieherischen Hintergrund mit ein.
15.
Shoreham (GB) – Cowes (GB Isle of Wight) – Lymington (GB)
„Bildschöne
englische Küstenstädtchen“
Tilda
und Emil sind zeitweilig sehr unausgeglichen – ich denke oft drüber
nach, woran das liegen mag. Wahrscheinlich ist es das späte
Zubettgehen, denn seit zwei Tagen, wo wir es wieder ein wenig eher
geschafft haben, ist es besser geworden. Sie sind wieder fast
ausschliesslich liebenswert.
Sitzen
grad im Stadthafen von Lymington auf unserer Muline und lassen die
friedliche Abendstimmung auf uns wirken. Am Kai werden grad Tische
aufgebaut für eine grosse Grillrunde, Christoph schaukelt sanft mit
seinem Kindle in der Hängematte, die er grad zwischen Vorsegel und
Mast befestigt hat, Tilda bekritzelt mein Reisetagebuch, Andreas
sinniert und schaut sich das Treiben ringsherum an, der Hafenmeister
schippert grad vorbei, die Liegegebühren zu kassieren, Emil spaziert
übers Deck.
Morgen
ist Crew-Wechsel. Andreas steigt ab und Max, der Cousin von Emil &
Tilda wird von Uta (Christophs Schwester) und Karl (der andere Sohn)
morgen spätnachmittag gebracht. Eine Nacht werden wir alle Acht hier
auf dem Boot wohnen.
Gestern
und vorgestern waren wir in Cowes auf der Isle of Wight. Auch ein
Kleinod von Städtchen mit sehr gemütlichen und stilvoll gestalteten
kleinen Restaurants und Pubs.
Bei
der Ansteuerung der Insel fiel mir auf, wie grün diese ist. Lauter
Bäume. Da wurde mir erstmal bewusst, dass wir so viel Grün länger
nicht mehr gesehen haben und dass Wald die nächste Zeit wohl nicht
mehr so die Rolle spielen wird.
Der
Solent, der zwischen der Insel und der Südküste Englands liegt, ist
laut Reiseführer das beliebteste Segelrevier der Briten.
Dementsprechend viele Segelboote und Yachthäfen sind hier auch und
die Stadt ist voll auf Segler ausgerichtet. Wir haben uns eine
kleinere Marina ausgesucht.
Das Fussball-Spiel Dtl.-USA konnten wir uns im Pub der Marina, der gemütlich war wie ein grosses Wohnzimmer, anschauen. Da die Bar noch nicht geöffnet hatte, flitzte Christoph schnell los und holte ein paar angemessene Getränke. Und die Kinder konnten nach Herzenslust toben, da wir die einzigen Gäste waren.
Die
Kinder sind jetzt stolze Besitzer und Benutzer zweier kleiner Kescher
– Farbe durften sie sich beide aussuchen. Also haben wir jetzt zwei
in Pink an Deck. Damit haben wir schon am Steg ein paar kleine
Garnelen gefangen. Aber zu klein bzw. zu wenige, um den Herd
anzuschmeissen.
Haben
gestern abend mal eine Aufstellung der Finanzen gemacht – jetzt
wissen wir, was wir pro Tag ausgeben können/dürfen, um nicht in die
Bredouille zu kommen. Wir hoffen, das ist realistisch. Also kein Bier
mehr, kein Essen gehen, keine Shopping-Touren für Katja, keine
Bootsreparaturen und teuren Marinas. :)
Hey Katja, schreib doch Christophs Geschichten auf - Vielleicht klappts ja mit einer Autorenkarriere nach eurer Rückkehr àla J.K. Rowling, :) LG, Kerstin
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