Freitag, 27. Juni 2014

14.
Katja: Sind nochmal schnell zum Strand nach dem Anlegen – wir sehen zu, dass die Lütten immer noch ein wenig „Auslauf“ bekommen (und sie spazieren immer auch selig und glücklich los). Der Weg führte über die Schleusenanlagen, durch die wir reingefahren sind. Ein Strand nicht sandig, sondern mit grossen braunen Kieselsteinen.

Christoph erzählt den Kindern viele selbstausgedachte Geschichten zum Einschlafen – ich staune über seine blühende Fantasie und die Kinder lieben's.
Gestern gab's „Tundi, der schreckliche Pirat“, mit den Eckdaten von Emil (heisst, er denkt sich die handelnde Person und evtl. ein Objekt aus). Oft gibt’s auch was von Kalli (vom Sandmännchen), der immer träumt, dass er sich in was Bestimmtes verwandelt (das gibt Emil auch immer vor) … und wenn gerade nötig, baut Christoph nauch noch eine erzieherischen Hintergrund mit ein.


15. Shoreham (GB) – Cowes (GB Isle of Wight) – Lymington (GB)
Bildschöne englische Küstenstädtchen“

Tilda und Emil sind zeitweilig sehr unausgeglichen – ich denke oft drüber nach, woran das liegen mag. Wahrscheinlich ist es das späte Zubettgehen, denn seit zwei Tagen, wo wir es wieder ein wenig eher geschafft haben, ist es besser geworden. Sie sind wieder fast ausschliesslich liebenswert.

Sitzen grad im Stadthafen von Lymington auf unserer Muline und lassen die friedliche Abendstimmung auf uns wirken. Am Kai werden grad Tische aufgebaut für eine grosse Grillrunde, Christoph schaukelt sanft mit seinem Kindle in der Hängematte, die er grad zwischen Vorsegel und Mast befestigt hat, Tilda bekritzelt mein Reisetagebuch, Andreas sinniert und schaut sich das Treiben ringsherum an, der Hafenmeister schippert grad vorbei, die Liegegebühren zu kassieren, Emil spaziert übers Deck.
Morgen ist Crew-Wechsel. Andreas steigt ab und Max, der Cousin von Emil & Tilda wird von Uta (Christophs Schwester) und Karl (der andere Sohn) morgen spätnachmittag gebracht. Eine Nacht werden wir alle Acht hier auf dem Boot wohnen.

Gestern und vorgestern waren wir in Cowes auf der Isle of Wight. Auch ein Kleinod von Städtchen mit sehr gemütlichen und stilvoll gestalteten kleinen Restaurants und Pubs.
Bei der Ansteuerung der Insel fiel mir auf, wie grün diese ist. Lauter Bäume. Da wurde mir erstmal bewusst, dass wir so viel Grün länger nicht mehr gesehen haben und dass Wald die nächste Zeit wohl nicht mehr so die Rolle spielen wird.
Der Solent, der zwischen der Insel und der Südküste Englands liegt, ist laut Reiseführer das beliebteste Segelrevier der Briten. Dementsprechend viele Segelboote und Yachthäfen sind hier auch und die Stadt ist voll auf Segler ausgerichtet. Wir haben uns eine kleinere Marina ausgesucht. 
Das Fussball-Spiel Dtl.-USA konnten wir uns im Pub der Marina, der gemütlich war wie ein grosses Wohnzimmer, anschauen. Da die Bar noch nicht geöffnet hatte, flitzte Christoph schnell los und holte ein paar angemessene Getränke. Und die Kinder konnten nach Herzenslust toben, da wir die einzigen Gäste waren.


Die Kinder sind jetzt stolze Besitzer und Benutzer zweier kleiner Kescher – Farbe durften sie sich beide aussuchen. Also haben wir jetzt zwei in Pink an Deck. Damit haben wir schon am Steg ein paar kleine Garnelen gefangen. Aber zu klein bzw. zu wenige, um den Herd anzuschmeissen.

Haben gestern abend mal eine Aufstellung der Finanzen gemacht – jetzt wissen wir, was wir pro Tag ausgeben können/dürfen, um nicht in die Bredouille zu kommen. Wir hoffen, das ist realistisch. Also kein Bier mehr, kein Essen gehen, keine Shopping-Touren für Katja, keine Bootsreparaturen und teuren Marinas. :)

1 Kommentar:

  1. Hey Katja, schreib doch Christophs Geschichten auf - Vielleicht klappts ja mit einer Autorenkarriere nach eurer Rückkehr àla J.K. Rowling, :) LG, Kerstin

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