Dienstag, 30. Juni 2015

56. Lissabon Expo - Marina
Das Landleben ist eins der gefährlichsten

Als ich mit den Kindern allein spazieren war, geschah uns ein kleines Unglück. Beim Herumalbern fiel Emil zu Boden und schlug hart mit dem Kopf auf die Pflastersteine. Er hatte ein sogenanntes Loch im Kopf. Beunruhigt trug ich den kleinen Mann zum Boot zurück, Christoph war aber gerade Joggen. Ich funkte die Marina-Verwaltung an und die riefen einen Krankenwagen für uns. Der uns mit Blaulicht* durch ganz Lissabon zum Kinderkrankenhaus holperte.
*Eigentlich keine Veranlassung, der kleine Patient war zum Glück recht munter und machte nur grosse Augen.
Drei Stiche genäht, eine kleine Spritze als Souvenir und ein Tapferkeitseis und schon sassen wir wieder mit beim kleinen Sit-In mit der BABSEA Crew bei uns an Bord und konnten berichten.

Unsere Freunde Jana und Hendrik mit ihren lütten Töchtern Emma und Milla kamen - mit ihrem neuen riesigen Wohnmobil on Tour - vorbeigeschneit und blieben für zwei Tage bei uns. Wir machten einen Ausflug mit MULINE auf dem Tejo. Geplant war baden und angeln. Ersteres fiel aus wegen des trüben Wetters. Recht schnell spürte Hendrik einen Widerstand an der Angel. Ein Oktopus war dran. Aber die sonst so beherzten Angelexperten an Bord waren ratlos und scheuten sich vor weiteren Massnahmen.
So sollte unser Fangergebnis in etwa aussehen
Sah aber auch unhandlich aus mit seinen langen sich windenden Tentakeln. So ergriff das schlaue Tier den Moment und saugte sich aussenbords abwärts - noch an der Angel – in die rettende Tiefe. Ich fühlte regelrecht die Erleichterung bei allen Beteiligten. Allerdings war Neptun (oder der auch immer Zuständige) sauer und steckte uns dann nix mehr an den Haken.

Sonntag, 28. Juni 2015

Fotos von der letzten Atlantiküberquerung
Start in B.V.I.


Bermuda

Kaffeekränzchen gab es öfter
Bierübergabe


 
ganz hinten MULINE


Portugiesische Galeere
ganz hinten BABSEA
doppelter Steak-Genuss auf Flores
Beine vertreten


Samstag, 27. Juni 2015

55. Lissabon Expo - Marina
Zurück an Bord

Wir sind wieder eingezogen und das Leben an Bord hat uns wieder. Ich hatte ja vorher ein ganz klein bisschen die Befürchtung, dass es mir vielleicht gar nicht mehr gefällt. Pustekuchen! Alles war sofort völlig normal und gewohnt. Auch der Stressbolzen Käpt'n Chrischi. :))) Am ersten Tag - wir haben uns in die Expo Marina, die wir schon vom "Hinweg" kannten, verlegt - beschlich mich so ein Glücksgefühl, so völlig frei zu sein und das Leben geniessen zu können, als wir an der Hafenmole im warmen Abendlicht auf den noch sonnenwarmen Steinen sassen und ich Emil bei seinen Skatebord-Fahr-Versuchen (auf Schweizerdeutsch ein Rollbrettli-Bub) beobachtete.
Ganz leicht hab ich mich gefühlt. Und das trotz der Um- und Aufräumarbeiten, die an Bord auf uns warteten. Aber wir haben ja Zeit jetzt bis Mitte Juli und liegen erstmal ganz ungezwungen in einer komfortablen Marina. Schade, dass nach der Fertigstellung zur Expo damals scheinbar kaum noch Gelder für die Instandhaltung da zu sein scheinen. Bei Ebbe hängen einige Schwimmstege schräg auf dem zum Vorschein kommenden Schlick und das eine Schleusentor lässt sich nicht mehr schliessen.
Übrigens - und das werden die Seebären Andreas, Burghard und Jens-Uwe, die inzwischen auch den allerletzten Teil ihrer Heimreise gut geschafft haben und auch schon wieder am Arbeitsplatz sitzen bzw. ihren Alltag bewältigen, nicht gerne hören: hier ist wieder Sommer angesagt mit 30 Grad und Sonnenschein nach diesem einen verregneten Ankunfts-Wochenende.

Komisch, mir wird die Bedeutung unseres Abenteuers erst jetzt bewusst. Holla, die Waldfee! Wir haben Einiges gewagt.
Und bin Christoph im Nachhinein sehr dankbar für die akkurate Vorbereitung trotz meines gelegentlichen Widerstandes.

Sonntag, 14. Juni 2015

54. Lissabon

Alles planmässig, wie es so schön heisst.
Wir können melden: Leinen fest heute (13.06.2013) um 16 Uhr Ortszeit in Lissabon. Und die Bärte..... :)))

Es gab wie versprochen Kuchen mit einem schönen kühlen Bier UND einem zünftigen Rum-Cola-Mix. 

Jetzt ruhen die Seebären erst einmal richtig aus und morgen geniessen wir Lissabon und am Montag fliegen Andreas, Burghard und Jens schon wieder gen Heimat und ab dann heisst es, noch eine Weile Familienzeit auf dem Boot.




frisch geduscht (Alle) und stolz

Freitag, 12. Juni 2015

So angelt man einen Fisch! ;)

Tralalalaaaaa: Der 100. Blogbeitrag!

Katja:
So, jetzt ist es fast geschafft! Ich berichte noch einmal kurz über unsere Wartezeit in Lissabon, bevor wir morgen nachmittag der Einladung zum Kuchenkränzchen auf der MULINE in der Marina Doca de Alcântara in Lissabon folgen. 
Zoo Lissabon
Die zehn Tage in Lissabon sind wie im Flug vergangen. Dank Tripadvisor haben wir eine schnuckelige Pension nahe der Altstadt gefunden. Jeden Tag hatten wir ein anderes Programm - es gibt hier wirklich viel zu erleben. Habe auch wieder gemerkt, ich fühle mich sehr wohl in einer Grossstadt. Gerade auch für die Lütten wird hier viel geboten. Und überall bleiben die Leute stehen und drehen sich nach den beiden Blondschöpfen um. In der U-Bahn springen die Leute regelrecht von ihren Sitzen und bieten sie uns an. (Oder vielleicht sah ich auch nur so erschöpft oder alt aus ;) ???) 
Hier sind grad die Festas Lisboa - überall sind die symbolischen Sardinen zu sehen, sei es auf den Strassengrills oder als bunte Bilder. Die Strassen sind geschmückt und es finden bunte Paraden statt - leider die erst abends. 
Morgen müssen wir noch ein bisschen was vorbereiten zum Empfang der Segler. Wir freuen uns sehr, die Kinder wissen: nur noch einmal schlafen. In diesem Sinne .... Jippijuchei!!!


Skypen mit Papa auf den Azoren

Volvo Ocean Race





Spielemesse Ludopolis


Stadtrundfahrt

Alleen in voller lila Blüte - riecht aber auch n bisschen nach Pipi
 

6. Bericht Azoren - Lissabon - Und ein kleines Resümee

Andreas:
Eine wunderschöne aber anspruchsvolle und anstrengende Reise geht zu Ende.
Burghard:
Von mir aus könnte es noch zwei Wochen so weiter gehen.
Jens:
Das eine Schöne geht und das neue Schöne kommt.
Christoph:
Eine tolle Reise und tolle Crew und bald wieder eine tolle Crew, auf die ich mich freue.

Donnerstag, 11. Juni 2015

5. Bericht Azoren - Lissabon

Die drei wichtigsten Neuigkeiten des Tages:
-Jens hat in seiner Frühwache von 5 bis 8 Uhr den ersten und bisher einzigen Thunfisch der ganzen Segeltour geangelt, Burghard hat ihn während des Tages filetiert und heute abend werden wir ihn uns munden lassen.
-Der letzte Muline-Muffel der Crew hat sich für Lissabon fein gemacht und heute geduscht. Er kommt damit als der Saubermann in Lissabon an.
- Wir riechen Lissabon oder doch erst nur Portugal. Es sind inzwischen keine 250 sm mehr.

Mittwoch, 10. Juni 2015

4. Bericht Azoren - Lissabon

Sind ca. 360 Seemeilen vor Lissabon und haben momentan einen strammen Anlieger und stampfen mit ca. 5 Knoten gegen die Welle an. Morgen soll sich das gemäss Wettervorhersagen wieder zu unseren Gunsten drehen, so dass wir auf Rauschefahrt gen Ziel hoffen, um Samstag Abend dort die Leinen fest machen zu können. Ansonsten alles bestens.

Dienstag, 9. Juni 2015

3. Bericht Azoren - Lissabon 

Wie versprochen hier aktuelle Stand in Sachen Bordhygiene von "Dufte", dem bestriechendsten  Mann auf der Muline. Heute war es dann mal wieder so weit, getreu dem Motto "Besser riechen als lange schlafen, auch wenn kein Fisch am Haken ist" bin ich mal wieder vorgeprescht und habe die Open-Air-Dusche angeworfen und den Lappen geschwungen. Im Gegensatz zum letzten Mal hielt sich das Gemurre der übrigen Besatzung in Grenzen, nein, im Gegenteil es gab sogar zwei Mitstreiter um den oben genannten Titel. Dumm bezüglich der Titelchancen war für meine Mitstreiter nur, dass ich bereits einen halben Kanister (10L) verbraucht hatte und sie sich den Rest im Kanister teilten zum einen aus selbst auferlegter Sparsamkeit und zum anderen aus "Hohoho ich bin ein Outdoorjunge und dusche mich mit 2,5 Liter". So kam es, wie es kommen musste, ich konnte meinen Titel verteidigen, ein weiterer Titel als Offshore-Wassersparer wurde unter meinen Mitstreitern aufgeteilt und ein neuer Titel Muline-Muffel wurde an das letzte Besatzungsmitglied ausgegeben, damit auch keiner leer ausgeht.

Soweit so gut, ich gehe jetzt mal wieder raus und bedufte die anderen.

Liebe Grüsse Euer Dufte

Montag, 8. Juni 2015

2.Bericht Azoren - Lissabon

Der Himmel ist grau, der Motor läuft, der Wind ist woanders und innerhalb der wenigen gemeinsamen Schlafpause ist die Stimmung nach wie vor bestens :-)

Sonntag, 7. Juni 2015

1.Bericht Azoren - Lissabon

Wir sind wieder da!
Entschuldigung treue Bloggis, aber die letzte Woche war so reich an unterschiedlichsten Ereignissen. Es ist nicht einfach auf einer relativ kurzen Überfahrt oder auch im Hafen die nötige Zeit dafür zu finden. Von vier Leuten haben immer mindestens drei eine Idee was denn als Nächstes zu tun sei. Kann auch sein es kommen drei Stadtgänge dabei heraus, der Tag ist jedenfalls rum! Wenn wir uns nun auch relativ lange nicht gemeldet haben; für uns war die Zeit trotzdem recht kurzweilig. Wir haben sie damit verbracht, die Azoren zu erschliessen, soweit dies für uns möglich war.
Zuletzt haben wir ja auf der Überfahrt nach Faial (Horta) über Flores berichten können. Dort sind wir dann am gleichen Tag gegen 21:00 Uhr angelandet. Während Flores und Corvo zur westlichen Gruppe der Azoren zählen gehört Faial mit seinem sehr bekannten Hafen Horta zur zentralen Inselgruppe der Azoren. Und wer es noch nicht weiss, dort gibt es nämlich das berühmte Restaurant „Peters Cafe Sport“! Natürlich reicht da ein Besuch nicht!
Hier in der Mitte der Azoren verfliegt die Einfachheit von Flores schon deutlich. Alles grösser, bunter und geschäftiger; aber schön!
Auch waren hier mal ganz triviale Dinge zu erledigen wie: Grosse Wäsche und Muline musste nach der langen Reise mal wieder  richtig schick gemacht werden. Und immer wieder Wetter, Wetter, Wetter – wann können wir, wann müssen wir weiter.
Am 03.06. befanden wir dann alles für richtig und gut und haben uns gegen14:00 Uhr auf See begeben. Unser Ziel diesmal Ponta Delgado auf der Insel Sao Miguel. Das sind unter Freunden rund 150 nm, die wir insgesamt in ziemlicher Rauschefahrt erledigt haben. Nur nachst haben wir mal wieder eins auf die Backe bekommen. Am 04.06. gegen 18:30sind wir dann in Ponta Delgado eingelaufen. Schon die Skyline erinnert ein wenig an St. Amelie auf den USVI. Hier ist nun aber schon mal richtig was los. Alles very europeisch. Zudem fand hier gerade die Azoren-Rallay statt. Geschätzte 2km Hafenmeile alles dicht. In unserem Hafen lagen wir aber trotzdem recht ruhig. Sanitäre Anlagen hervorragend bei Preisen, die man sich zu Hause wünschen möchte.
Der absolute Höhepunkt unserer Azorenvisite war wohl der Ausflug gestern nach Furnas. Ein vulkanisches Kratergebiet mit heissen Geisieren und entsprechenden Rauchwolken allerorten. Die Erde ist dort mit einer natürlichen Fussbodenheizung ausgestattet. In Erdlöchern werden dort spezielle Speisen zubereitet, die wir zu Hause vielleicht als Schlachteplatte bezeichnen würden. Haben wir uns natürlich in einer örtlichen Lokalität genehmigt. Anschliessend haben wir dann in einer Parkanlage in einem entsprechenden Quellsee ein Gesundheitsbad bei ca. 40 Grad genommen.
Auf dem Rückweg konnten wir noch eine der bekannten Teeplantagen der Azoren sehen. Alles in Allem ein toller Tag und gute Voraussetzung für unseren heutigen Start nach Lissabon. Um 10:30 ging es los. Nachdem wir dem Einfluss von Sao Miguel entronnen sind geht es mal wieder in Rauschefahrt voran. 

Dienstag, 2. Juni 2015

Burghard:
Europa hat uns wieder!
Nachdem nun schon wieder mehr als zwei Tage vergangen sind hier noch schnell ein Bericht über unseren Aufenthalt auf der schönen Insel Flores. Am 30.05. früh um 08:00 Uhr Ortszeit sind wir nach 14 Tagen Überfahrt in Lajas das Flores angelandet. Ein richtiger kleiner lauschiger Hafen mit allem was das Seglerherz so braucht. Nur geduscht wird hier noch kalt.
Zunächst haben wir uns nahe dem Hafen in einer kleinen hier so üblichen Gastlichkeit ein Frühstück genehmigt, das nicht Müsli heisst. Unsere Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, es gab tatsächlich Brötchen. Kurz gesagt zwei halbe mit Käse und/oder Schinken dazu einen Espresso – das ganze man glaubt es kaum ist hier für 2,50 EUR zu haben. Europa wir lieben dich, auch wenn du wieder teurer werden wirst.
Die nächste Überraschung war Christian, der hiesige Transocean – Stützpunktleiter. Er bot uns sogleich seine Dienste an, wie Dieselfass und Auto zur Verfügung stellen, die wir dann nacheinander für kleines Geld auch in Anspruch genommen haben.
Nach dem Tanken haben wir uns dann erst einmal in das Bergdorf aufgemacht um einzukaufen. Die Wartezeit bis zur Öffnung gab Raum um die nächste Überraschung zu erleben in einem kleinen Restaurant zum Mittagessen. Jeder zwei Steaks dazu entsprechende Beilagen und Getränke zusammen mit ausreichend Trinkgeld 50 EUR. Man sieht es aber auch, der Reichtum ist hier auf dem westlichsten Aussenposten nicht gerade zu Hause. Dafür haben sich die Leute ihre wohl ursprüngliche Hifsbereitschaft bewahrt, die sogar soweit geht unsere Einkäufe einfach so zum Hafen zu fahren.
Am Abend war dann meine nachzuholende Geburtstagsparty zusammen mit Babsea endlich fällig. Danach konnte ich immerhin ohne jegliche Verletzung noch einen Fisch filetieren, den es heute Mittag gab.
Gestern am Sonntag haben wir dann das Autoangebot in Anspruch genommen und eine Inseltour mit Einlage unternommen. Von Lajas nach Santa Cruz und dann zum nördlichen Ende der Insel. Die ganze Insel ist ein Konglomerat von Bergen durchzogen von Flüssen dehnen man ansehen kann, dass sie bei Regen zu beträchtlicher Grösse anwachsen können. Die ganze Insel ist so grün, dass wohl nur Irland von dieser Farbe mehr bieten kann. Blütenprachten überall.
Die Härte des Tages war ja denn wohl unsere Küstenwanderung (7,5 km – mittlerer Schwierigkeitsgrad). So etwas heisst bei mir Bergsteigen. Dazu hatten sich Christoph, Jens und ich entschlossen – wie leichtsinnig von mir. Andreas hat angeboten uns am Ziel in Empfang zu nehmen. Ich denke Jens steuert nachher noch ein oder zwei Bilder bei. Vielleicht können die einen kleinen Eindruck davon vermitteln. Lange Rede kurzer Sinn – ich wähle demnächst, wenn überhaupt nur noch leichte Klettertouren. Ihr wisst was Muskelkater ist, der schon beim Abstieg einsetzt? Bei mir ist jedenfalls ab der Gürtellinie auch heute noch alles unbrauchbar.
Aber das ganze nahm ein gutes Ende. Andreas wartete schon am vereinbarten Zielpunkt. Jens musste unbedingt noch mal ins Wasser und dann ab auf die Muline.
Um 18:30 haben wir uns dann auf den Weg nach Horta gemacht. Dahin haben wir jetzt vielleicht noch zwei Stunden. Dazu aber später mehr.

Liebe Grüße, vor allem auch zum Kindertag
von der Muline Crew.