Freitag, 29. August 2014

 + + + + + + + + + + + +  Schöner unsere Städte und Gemeinden!  + + + + + + + + + + + +

Wir wollen unsere MULINE noch ein wenig hübscher und individueller machen.


Wir würden uns freuen, wenn sich jemand von Euch für uns kreativ ins Zeug legt und ein Motiv für den Bug der MULINE gestaltet. Das würden wir dann als Aufkleber anfertigen lassen.

Denjenigen, der das Rennen macht, werden wir hier im Blog preisen und den Namen des Künstlers bis in die Karibik tragen. Wenn DAS nicht verlockt.... :))) Zusätzlich gibt es ein Ticket für die Rücktour! :))) Jetzt mal im Ernst: Wir versprechen ein schönes Überraschungspaket von unterwegs.

Birgit:


Pas de deux
    Lissabon, besser gesagt, die Expo Marina Lissabon, ist seit gut 1 Woche unser Standort. Hier liegen bzw.  stehen wir – liegen, weil die Muline hier liegt und wir mit unseren T4-VW-Bus auf dem Marina-Gelände stehen. Und so kombinieren wir unsere Campingreise mit dem Bootsalltag, solange wir noch dieselbe Route haben entlang der Küste von Portugal Richtung Süden. Die Bedingungen sind bestens, jeden Tag strahlend blauer Himmel, die Marina modern und sauber, nette Nachbarn am Steg und nur 7 km zu Fuß zum Zentrum. Wir haben es umgekehrt getestet, unfreiwillig. Ins Zentrum mit der Metro und zurück ein sagenhafter Gewaltmarsch unter Sonnenstichbedingungen, weil der Bus an der Haltestelle einfach an uns vorbeigefahren ist. Warum? Man muss dem Bus winken, erst dann hält er. Nur einfach dastehen, bringt gar nichts. Emil und Matilda immer mit dabei, gemütlich in ihrem Bollerwagen. Nicht zu fassen, was für ein Hingucker der Wagen ist, inzwischen allerdings der zweite, denn der erste – echt chinesisch und preiswert - machte nach einem einzigen Ausflug in Porto einen Abgang. Und immer wieder dieselbe Wirkung, Leute bleiben stehen, drehen ihre Köpfe und freuen sich. Nur gut, dass Emil und Matilda davon nichts mitkriegen.  Die beiden haben sich zu richtigen Bootskindern entwickelt, sie sprechen und bewegen sich an Bord, als hätten sie nie ein anderes Zuhause gehabt. Emil weiß mittlerweile auch, wie er richtig von Bord pullert – wie ein Alter. Mit ihren 2 und 3 Jahren paddeln sie im Schlauchboot um die Muline herum, natürlich an der Leine, beobachten Riesenquallen und schlagen sich manchmal die Paddel auf den Kopf.
Geschrei gibt’s natürlich hin und wieder. Einige Tage haben wir Christoph nahezu nicht mehr gesehen. Er saß stundenlang achtern direkt in der Ruderanlage und hat es schließlich auch geschafft, das Steuerrad leichtgängig zu machen.
Das auch dank der vielen praktischen Hinweise von Ralf und Inge, die seit 30 Jahren übers Wasser ziehen und sich nur 3 Wochen zuhause in Kiel gönnen.
Gerd und ich haben inzwischen den Atlantiktest bestanden, jeder auf einer anderen Strecke. Wind war beide Male recht wenig, sodass wir motoren mussten. Aber dennoch war’s eine ganz schöne Schaukelei und mir schwand der Appetit und das Gähnen wurde immer mehr. Man weiß ja, mit Müdigkeit fängt es an….
Und jetzt geht’s weiter, noch 2 oder 3 Stationen, dann trennen wir uns und jeder zieht seinen Kurs weiter.
Der Bootsfrisör in Aktion 

Montag, 18. August 2014

29. Porto (P) – Aveiro (P) – Figuera de Foz (P) – Nazarè (P)
Ein mulmiges Gefühl und portugiesische Urlauber-Orte“

Auf dem Weg von Porto Richtung Aveiro wurde es grau und nieselig und bei dem Wetter war uns Ankommen wichtiger als Segeln, so dass wir mit dem Kreuzen aufhörten und uns für den Motor entschieden haben.
Als wir uns der Hafeneinfahrt von Aveiro näherten - zugleich auch eine Flussmündung, (Wir hatten vorher schon gelesen, dass dies einer der ersten Häfen war, die bei ungünstigen Bedingungen schliesst), sahen wir ziemlich wild brechende Wellen in Lee von uns. Allerdings hatten wir zuvor über Funk von der Port Control grünes Licht bekommen.


So fuhren wir ganz dicht an der Hafenmole entlang und kämpften uns gegen den Strom mit teilweise 2 kn über Grund (4 kn Gegenstrom) vorwärts. Wir hatten die Tiden nicht berücksichtigt bei unserer Ankunft und es waren grad die ungünstigsten Bedingungen. Es sah auch richtig unheimlich aus, wie das Wasser strudelte und an anderen Stellen ölig glatt war. Uns war die Sache gar nicht geheuer – Christoph dachte nur daran, dass jetzt auf keinen Fall der Motor ausfallen dürfe und ich in Unkenntnis von Stromeigenschaften dachte nur, bitte nicht auf die Steine der ca. 3 m dichten Mole aufrauschen. Zumal Christoph auch als Vorsichtsmassnahme die Kinder unter Deck geschickt, das Schiebeluk zugemacht hatte und sehr angespannt wirkte.
Der Hafen war ungewohnt klein, nur einheimische Boote, keine anderen Segler. Hätte gedacht, bei dem Strom kommen wir gar nicht durch die enge Einfahrt. Aber Christoph hatte die Situation zum Glück gut im Griff und so fuhren wir langsam in den Schlick unseres zuerst ausgewählten Anlegeplatzes. Einen Pluspunkt gabs – es gab keine Hafengebühr.

Nächsten Tag ging es weiter nach Figuera da Foz. Beim Ausfahren aus Aveiro beschlich mich wieder das beklemmende Gefühl und ich hoffte, dass das Wasser diesmal anders aussehen würde. So war es dann auch – keine Probleme, diesmal hatten wir ja auch den Gezeitenstrom berücksichtigt.

Trotzdem noch etwas alarmiert, versuchten wir wieder für den nächsten Hafen die Port Control anzufunken. Aber keine Antwort. Mhmmmm. Aber dann dachten wir, wenn Gefahr besteht, würden sie schon antworten bzw. wir schauten fleissig durchs Fernglas, um etwaige Hafenwarnungen in der Nähe des Leuchtturms zu erkennen. Zudem schien wieder die Sonne und das Wasser war strahlend blaugrün und bei Sonnenschein wirkt alles nicht mehr ganz so bedrohlich, habe ich festgestellt.
Unterwasserschiff-Reinigung
Wir hatten recht hohe Wellen, die man aber nur sah, wenn man nach hinten schaute. Sanft und langgestreckt, also kein Problem. Eigentlich auch ein schönes Gefühl, wenn die Wellen die Muline anheben, ein Stück mittragen und wieder absetzen. Man muss nur Sorge tragen, dass im Boot die Einrichtung bei dem starken Schlingern nicht durch die Gegend fliegt.

Tags darauf haben wir uns nachmittags wieder spontan auf den Weg gemacht. Christoph hatte diverse Boote beobachtet, die schon vorher abgelegt hatten und checkte noch einmal das Wetter. Mit dem Ergebnis, dass für die kommenden Tage etwas mehr Wind vorausgesagt wurde – Windstärken von 5-6. Also eilten wir mit der Herde mit, zum nächsten Hafen, nach Nazarè, nur ca. 30 Seemeilen entfernt. Wir wollten uns mit Christophs Eltern ja wieder treffen, die schon in Lissabon auf uns warteten.
Die See war fast spiegelglatt, gar ölig, ganz anders als am Tag zuvor mit den hohen Wellen. Konsequenz: Mal wieder den Motor an. Diesmal kam mir die Motorfahrt sehr entspannt vor, Christoph sass eine Weile vorn am Bug mit den Kindern und ich konnte meinen Gedanken nachhängen in der Plicht und der Atlantik glitzerte in der Sonne.
Am Horizont seeseitig zog eine Wetterfront auf, es wurde merklich dunkler, aber keine bedrohlichen dunklen Wolken, sondern wie eine verfrühte Dämmerung. Wir legten die Kinder schlafen und genossen die Ruhe. Kurz vorm Hafen wurde es neblig. Aber kein Problem, die Sicht war nicht allzu schlecht und wir hatten für alle Fälle den Radar angeschaltet. Ein paar Delfine kreuzten unseren Weg, interessierten sich aber nicht für uns. Um 21:30 Uhr bei Dunkelheit legten wir in der Marina von Nazarè an. Ein kleiner Hafen, etwas heruntergekommenes Gelände. Mit zwei drei Yachten, die wir schon kannten.
Hier blieben wir für 3 Tage, weil recht heftige Böen durch die Marina fegten und der Wetterbericht zuviel Wind für uns vorhersagte.
So baten wir Birgit & Gerd, sich doch auf den Weg von Lissabon wieder zurück in den Norden zu uns zu machen. Das nahm uns auch etwas Druck, weiter zu müssen.
Zusammen machten wir uns tags darauf auf den Weg in den ca. 2/3 km entfernten Ort bis hoch auf die Steilküste mit altem Ortskern und herrlichem Ausblick auf die grosse Bucht mit den hunderten Urlaubern am breiten Strand.
Wieder unten suchten wir uns ein tolles Seafood-Restaurant und schlemmten, was das Zeug hielt, inklusive zweier Karaffen schön gekühlter Sangria.
Die Lütten sind total tapfer den ganzen Weg mit uns mitgestiefelt, mussten nur auf dem letzten Stück Weg auf den Schultern getragen werden.
Wir rückten mal wieder zusammen für die Nacht, Birgit und Gerd schliefen mit an Bord wegen der Gefahr, nachts mit ihrem Bus vom Gelände geschickt zu werden.










30. Nazarè (P) – Peniche (P) – Lissabon (P)
Auf in die Hauptstadt!“

Am dritten Tag war noch immer viel Wind, aber wir konnten es wagen, uns auf den Weg zur nächsten Etappe – Peniche, ca. 20 Seemeilen – zu machen. Wir legten um 10 Uhr ab. Diesmal war Birgit mit an Bord und Gerd fuhr allein mit dem VW-Bus. Aber vorher flitzte er noch auf die Mole, um Fotos von uns beim Auslaufen zu machen.

Das Segeln war entspannt und recht schaukelig. Unterwegs backten wir sogar noch einen Käsekuchen, hatten wir doch entdeckt, dass wir 10 Packungen Frischkäse gebunkert hatten, deren Haltbarkeitsdatum diesen Monat abgelaufen ist. Und waren kurz vor Drei im Hafen, wo Gerd schon wieder armeschwenkend auf der Mole stand und unser Einlaufen fotografisch festgehalten hat.
Einen Tag später, gleich nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege wieder, heisst, die Fortbewegungsmittel, und es hiess wieder einmal Leinen los und auf nach Lissabon! Eine sehr abwechslungsreiche Tour. Wir segelten mit Wind von hinten mit ausgebaumter Fock, dann wieder schmissen wir den Motor an, wenn der Wind zu doll nachliess. An einer „Landecke“ (Kap) frischte auf einmal der Wind merklich auf ca. 5 Windstärken auf, so dass wir mit bis zu 8 Knoten durchs Wasser dahinschossen. Auch das Wasser hatte eine andere Farbe, hellgrün mit weisser Gischt und Kräuselwellen. Um Material zu schonen, band Christoph sogleich ein Reff ins Gross und rollte die Genua ein Stück ein, konnte aber an der nächsten „Ecke“ wieder ausreffen, weil der Wind wieder fast weg war.

Dann wiederum schob uns der Strom mit knappen 4 kn von hinten (Gesamtgeschwindigkeit bis zu 9kn) in die Tejo-Mündung mit rein nach Lissabon, hindurch unter der riesigen markanten roten Auto-Eisenbahn-Brücke, vorbei an der menschenbelebten Wasseransicht der Altstadt, wo wir dann etwas geschafft vom langen Tag auf dem Wasser kurz vor Neun in der Expo-Marina festmachten.

Donnerstag, 14. August 2014

Ein lustiger Dialog mit Emil:

Nachdem er auf einem Nachbarboot eine Weile zwei Mädchen beobachtet hatte, erzählte er, seine Kinder sollen Joma und Jama heissen. Mein erstes Amüsieren...
Dann etwas später: "Mama, wie bekomme ich Kinder?" Ich dachte, für Aufklärung sei es noch etwas früh und antwortete deshalb: "Dafür musst  Du erstmal eine Frau finden, die dich ganz doll liebt." Darauf Emil wieder: "Aber ich kann doch Matilda als Frau benutzen." ... :))) Herrlich. Später meinte er noch, eine fremde Frau zu finden, sei ihm zu anstrengend. :)))

27. Baiona (ESP) – Viana de Castello (P)
Neues Land, Familientreffen und ein Achtzehnter“

Anker hoch und los ging es um 10:00 Uhr mit guten 5,5 Knoten unter Motor Richtung Familientreffen. Max als ambitionierter Steuermann übernahm das Ruder für einen Grossteil der Zeit, so dass Katjuscha in aller Heimlichkeit den Ofen anschmeissen konnte, um einen Geburtstagskuchen zu brutzeln. Der Herr Skipper stand mit Ratschlägen beiseite und versucht ansonsten gut auszusehen.
Gegen 17:00 Uhr legten wir im Yachthafen von Viana de Castello bei Jetskigetöse an. Letzteres wurde gleich als passende Geburtstagsbeschäftigung für den kommenden Hafentag in das Programm aufgenommen. Nachdem wir meine Elten von unserer Ankunft telefonisch informierten, trennten sich diese von der örtlichen Touristeninformation und düsten zum Steg. Diesmal waren wir es wirklich, Gerd hatte bereits bei verschiedenen Booten auf gut Glück wie wild voller Wiedersehenseuphorie Wink- und Begrüssungstiraden vergebens verschossen und war dann seiner Frau gefolgt, die die Konkurrenz (ehemalige Tourismuschefin von Stralsund) begutachten wollte.

Nach einer zünftigen Begrüssung erhielten wir unsere Bestellungen aus Deutschland, angefangen bei 20 Dosen Nudossi für den kommenden Monat, über Petroleum für unseren Herd bis zum Bollerwagen, der unseren Radius um den Hafen erweitern sollte.
Mitbringsel aus der Heimat
Max 18. Geburtstag begann mit einem entspannten Frühstück. Danach rasten wir mit den Jetskis durch die Gegend und zum Abend hin gab es ein Drei-Generationen-Rennen (Gerd als schon ziemlich alter Mann :-), Max als jungscher Spratzi und ich im besten Mannesalter) den Ortsberg hoch mit gefühlten 700 Höhenmetern. Max, wie sollte es anders sein, als Geburtstagskind, gewann. Danach genehmigten wir uns alle drei und das wird Uta die Mama von Max jetzt sicher gerne hören einen Cuba Libre.

28. Viana de Castello (P) – Porto (P)
Eine Männerrunde mit Matilda als Anstandsdame“

Die nächste Etappe kam frischer Wind in die Crew – ich stieg um zu Birgit in den VW-Bus und Gerd stieg auf an Bord. Einmal auf dem Atlantik waren seine Worte. Nur leider schien es kein besonders aufregender Törn zu sein, ich registrierte wenig Wind und teilweise von vorne und sehr verhaltenen Sonnenschein bis hin zum Nieselregen.

Zwei Monate in keinem Auto mehr gesessen und auch sonst keine hohen Geschwindigkeiten mehr gewohnt, kamen mir 100 km/h schon recht rasant vor. Da wir wussten, dass wir für die 70 km bedeutend weniger Zeit brauchten als die Segler, liessen wir uns Zeit und bummelten noch einmal gelassen durch die liebevoll geschmückte Altstadt von Viana, stiegen dann gemütlich ins Auto und erledigten unterwegs noch einen Grosseinkauf. Und waren dann trotz Gesuche einer bzw. DER Marina (Porto ist eine riesige Stadt und wir haben vorher gar nicht über das Ziel gesprochen) kreuz und quer durch Porto („Hier müsste das Wasser sein.“) drei Stunden eher am Ziel. Wir holten uns telefonisch schnell die Bestätigung, dass es die richtige war (Marina Douro) und machten uns noch einmal auf den Weg in die Stadt. Das Auto wurde auf einem nahegelegenen Parkplatz abgestellt, wo es ein öffentliches Waschhaus gab mit lustig improvisierten Wäscheleinen.
Wir nahmen erst ein Wassertaxi, dass uns von der Marina über den Douro brachte und dann den Bus.
Als wir zurückkamen, waren auch die Segler inzwischen schon festgemacht am Steg.

Den nächsten Tag ging es zu Fuss los zu einer schmackhaften Portwein-Verkostung und zur Erkundung der beeindruckenden Altstadt von Porto. Hatten wir doch jetzt den praktischen Bollerwagen, in den wir die Kinder reinsetzen konnten.

Leider erwies sich der bei sachgemässem Gebrauch als qualitativ nicht sehr hochwertig, so dass wir ihn, sobald wir in Lissabon sind, zurücksenden werden. Aber ein neuer (anderes Modell) ist schon bestellt und wird in die Marina Lissabon geliefert, da das doch ein Zugewinn an Lebensqualität ist.

Max stieg am folgenden Tag bei Anbruch des neuen Tages ab und wurde von Birgit und Gerd mit nach Lissabon genommen, da von dort sein Flieger nach Hause ging. Und wieder einmal haben wir es nicht hinbekommen, ein Crew-Foto von uns schiessen zu lassen. Sowas aber auch!
Wir waren schon etwas traurig, hat er doch das Leben an Bord bereichert, indem er oft gesteuert hat, sich viel mit den Kindern beschäftigt und herumgealbert hat (man denke nur an das ausdauernde Zähnegeputze, den Strandausflug mit Matilda-aus-dem-Wasser-Rettung - wo sie heut noch von erzählt, Skipper-Beschäftigung mit Laufgesellschaft und Schachrunden, Mittagsessen-Abwasch etc.). Nun sind wir Vier auf uns „allein“ gestellt.

Mittwoch, 13. August 2014

26. Bueu (ESP) – VIGO (ESP) – Ile de Cies (ESP) – Baiona (ESP)
Angler-Glück und Prozessionen und ein karibischer Strand“

Unsere nächste Etappe führte uns in die Ria de Vigo, einer der letzten spanischen Fjorde an der Nordküste und in den Hafen von gleichnamiger Stadt Vigo.
In der Einfahrt in die Ria hatten wir das erste Mal Angelglück mit unserer neu in Brest erworbenen Schlepp-Angel-Leine. Und siehe da, eine Makrele nach der anderen biss an. Das hatten wir uns seit den geschenkten Makrelen vom Fischer in Bologna gewünscht. Bei Nummer sechs mussten wir leider die Angel einholen, da die Hafeneinfahrt nahte. Für alle Nachahmer: Geschwindigkeit 3-4 Knoten, schöne kleine bunter Blinker – an dieser Stelle nochmal ein Petri Heil! an meinen Angelfreund Dietmar von der SY Summer, der uns auch als erster darauf hingewiesen hat, dass unser Artikel in der aktuellen Yacht-Ausgabe erschienen ist. Wir haben uns die App der Ausgabe herunterladen können inzwischen. Richtigstellung: Ich heisse nach wie vor Katja Hanoldt :)))
vorher

nachher
Kurz vor Vigo gab uns ein Stralsunder Kumpel von Christoph noch ein paar Tipps für die Gegend und falls wir irgendwelche Probleme hätten, er hätte da ein paar gute Freunde. Wie von oben gelenkt, bekamen wir dann auch nicht viel später ein kleines Problem zum Lösen - der Lüfter von Christophs Laptop fiel aus, so dass wir die Hilfe von Maik gleich in Anspruch nahmen und gefühlte 10 min später sass sein spanischer Freund Jorge bei uns an Bord und gab uns die Adresse des zuverlässigsten Reparaturservice vor Ort. So funktioniert ein gutes Netzwerk. Toll!
Sie brauchten dann ein paar Tage länger als wir bleiben wollten für die Reparatur wegen der Ersatzteilbeschaffung, aber Jorge hat ihn inzwischen abgeholt und nach Lissabon in eine Marina geschickt, wo wir ihn wieder heil in Empfang
Christoph katapultierte sich förmlich ins Hafenbecken, um eine ihm entglittene (schon geputzte) Makrele wiederzuholen.
nehmen können.
Vigo hat mir wieder sehr gefallen, eine schöne grössere spanische alte Stadt. (Ich steh auf grosse Städte mit Leben - fällt mir zunehmend auf.) Und zufällig konnten wir auch einem katholischen Spektakel beiwohnen. Am Sonntag prozessierten feierlich herausgeputzte Einwohner mit meterlangen Kerzen zu chleralen Chören durch die Strassen zu einer alten Kirche.

Von Vigo machten wir einen Abstecher zur nahegelegenen Isle de Cies. Den weltschönsten Strand nach Meinung der britischen Zeitschrift „Tribune“ (Quelle Wikipedia) konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir ankerten an einem Nachbarstrand, der aber mindestens ebenso eindrucksvoll schön war. Türkises kristallklares Wasser, weisser Sand, grüne Insel. So wie im Bilderbuch. Eine Menge Motor- und Segelboote ankerten mit uns in der Bucht. Viele Spanier. Wir machten unser Schlauchboot flott und Max schwamm zum Ufer. Das Wasser war noch nicht ganz so warm, ca. 16 Grad. Also ich hüpfe da nicht einfach so rein.

Gegen Abend legte eins nach dem anderen Boot wieder ab, was uns etwas stutzig machte. Im Gespräch mit Einheimischen erfuhren wir, was wir vorher schon als Gerücht kannten, dass man eine Erlaubnis braucht, um dort über Nacht zu ankern. Ist ein Naturschutzgebiet. Wir wägten kurz ab, ob wir es drauf ankommen lassen, eine Strafe zu bezahlen, aber nach einem Abendbrot am Strand auf Decken sprangen wir wieder ins Schlauchboot und gingen an Bord, lichteten den Anker und segelten nach Baiona, ganz in der Nähe. Dort liessen wir den Anker wieder herab (wieder eine Nacht Hafengebühr gespart) und segelten nächsten Morgen weiter. Wollten wir doch Birgit und Gerd (meine Schwiegereltern), die sich von Stralsund aus mit ihrem VW-Bus auf den Weg gemacht haben, in Viana de Castello treffen.

Sonntag, 3. August 2014

Haben grad die Info erhalten, wir sind in der aktuellen Yacht-Ausgabe drin. Alle Angaben ohne Gewähr, weil wir habens noch nicht sehen können...

 Jetzt haben wir s gesehen. Bis auf ein paar kleine Unstimmigkeiten (ich z.B. noch nach wie vor Katja Hanoldt, Christoph keinerlei Probleme im Job, statt 12 16 Monate...) gefällt er uns sehr gut.

Samstag, 2. August 2014

24. La Coruña – Camariñas



Erst Entspannung dann Hochspannung“

Nach dem zweihalbtägigen Biskaya-Aufenthalt haben wir in La Coruña erst einmal die Beine hochgelegt. (Ohhh, ehh Max murmelt gerade ein Entschuldigung, nachdem er mir in den Rücken pupst. Wie soll man sich so beim Schreiben konzentrieren.)
La Coruna war super, mit Essen gehen, zwei Joggingtouren um die Altstadt, neuen Bekanntschaften zu alten Schweden, Mittelalterfest....

(Anmerkung Katja: La Coruña ist eine quirlige interessante Stadt am Meer – ich hatte das Gefühl, hier gibt’s viel zu Entdecken, Kultur, Geschichte, Läden, ....würde gern mal hier für eine Weile leben. Allerdings sind wir mit den Kindern in unserem Radius immer etwas begrenzt, ich nutze oft ihren Mittagsschlaf und flitze schnell mal durch die City. Und freue mich, wenn ich meine Spanisch-Kenntnisse anwenden kann.
So sind wir auf die Idee gekommen, ein Bollerwagen, natürlich wegen Platzmangel klappbar, muss her....ist bestellt und den bringen Gerd und Birgit (Schwiegereltern) mit nach Portugal.
Habe jetzt auch Kochen mit Schnellkochtopf „entdeckt“ - es gab schon Coq au cidre, Apfel-Birnen-Aprikosenmus und Linsensuppe)

Nach drei kompletten Hafentagen hat es dann aber auch wieder gereicht, das Meer hat gerufen und wir sind diesem Ruf gefolgt. Das Ziel war Camariñas, unser letztes Etappenziel vor der Rundung des berüchtigten Cap Finistere. Mit entspanntem Rückenwind (Nord-Ost-Wind) und ausgebaumter Genua ging es sehr gut voran. Kurz vor dem Ziel noch ein schneller Blick ins Hafenhandbuch. Demnach soll Camariñas ein fast allseits geschützter Hafen sein mit Ausnahme von Nord-Ost-Wind. Letztere Aussage wurde vom doch so weisen Skipper als wahrscheinlicher Schreibfehler betitelt, da der Hafen ziemlich im Norden dieser Bucht liegt und demnach mit Sicherheit auch bei Nord-Ost Schutz bietet.
Kurz vor der Ankunft frischte der Wind noch ein bisschen auf, so dass wir vor der Hafeneinfahrt nachdem wir alle Segel unten hatten mit voller Fahrt gegenan nur noch knapp zwei Knoten durchs Wasser machen konnten. Na ja halb so wild, Häfen sind ja meist geschützt. Weit gefehlt in diesem Fall, bei in Augenscheinnahme der Steganlagen, die voll im Wind lagen, wie es das Hafenhandbuch schon prophezeite, stellten sich beim doch so weisen Skipper erst einmal die Nackenhaare auf. Die Stege war so dicht beieinander, dass es mit der Muline und bei diesem Wind nur einen Versuch gab. Gross rangieren würde unweigerlich zu Kleinholz führen. Da sprang auch schon der Hafenmeister herum und zeigte uns, wo wir uns hinlegen sollten. Ohne lange zu überlegen, folgten wir seinen Anweisungen und ohhh Wunder mit Ausnahmen von einem kleinen Kratzer am Bug von zu viel Schwung und dann der Stegbremse klappte unser Anlegemanöver ohne unsere Haftpflichtversicherung bemühen zu müssen. Der weise Skipper sackte erst einmal in sich zusammen, dankt der Mannschaft für deren Abhalteheldentat und genehmigt sich ein Bier.


(Anm. Katja: Ich kann bestätigen, der Skipper untertreibt nicht, das war wirklich ein schnelles Anlegen – ich denke, ich stand unter Schock und hab nur gedacht, gleich schepperts, viel zu viel Schwung und da kommt er niemals rum um die enge Kurve. Irgendwie lagen wir im nächsten Moment aber doch sicher und festgemacht am Steg. Ich weiss, das sind keine beruhigenden Zeilen, aber ich denke doch, wir haben`s einfach drauf ;)
Eigentlich wollten wir in der Ria das erste Mal ankern, aber da bei der Ankunft so viel Knatter war, sind wir lieber in den besagten kleinen Hafen und blieben dort auch die nächste Nacht aus Bequemlichkeit und des überzeugenden Preises wegen – nur 14 Euro.)
Christoph hatte wieder mal die Idee, reinkommende Fischer nach Fisch zu fragen und so bekamen wir eine Tüte mit ca. 3 kg Sardinen und kleinen Tintenfischen in die Hand gedrückt – geschenkt! Nun ging das grosse Putzen los....



25. Camariñas (ESP) – Ria de Muros (ESP) – Ria de Pontevedra (ESP)

Christoph: Am nächsten Tag ging es dann am Kap Finistere lang. Es waren 6 Windstärken, die aber ablandig und für uns mehr oder weniger von hinten angesagt. Dank der Aussage von unserem spanischen Nachbarn, dass wäre bei diesem Wind ein Klacks, machten wir uns Macht unserer Wassersuppe auf den Weg. Und der Spanier sollte recht behalten. Völlig entspannt mit Ausnahme des Skippers, der immer auf die 6 Windstärken wartete, fuhren wir in knapp 2 Seemeilen bei 2- 3 Windstärken am Kap vorbei.

Katja: In der Rias de Muros haben wir dann zum ersten Mal geankert, in 6 m Tiefe, so dicht am Ufer, dass ich die sonnenwarmen Nadelbäume riechen konnte. Das Ankerausbringen ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Und nachts kamen ständig starke ablandige Böen (wie Fallwinde), so dass nix war mit ruhigem Schlaf. Christoph war gefühlt alle Stunde draussen und checkte, (trotz im GPS eingestelltem Ankeralarm auf 0,01 nm!!!), ob das Ufer nicht heimlich dichter gekommen ist oder wir schon irgendwo draussen schaukeln. Um den Schlaf für die kommende Nacht zu sichern, verholten wir uns tags darauf in den kleinen Hafen von Muros.
Bei einem kleinen Sprung an Deck – ja, barfuss! - kam ich genau auf einen metallenen Beschlag auf. Auaaua....und musste einen Tag an Bord rumsitzen. Hab jetzt ein schönes Hämathom unter der Fusssohle (Mein Jahr der Blutergüsse). Zur Abklärung, dass es nix Schlimmeres ist, bin ich mit einem Taxi schnell in ein kleines Krankenhaus gefahren. Alles gut, eine Woche schonen und dann ists wieder ok. (EINE WOCHE schonen???) Zum Glück hats dann doch nur den einen Tag gedauert und ich war wieder fast vollständig einsetzbar.

Bei der Weiterfahrt in eine der nächsten Rias - Max und Christoph hatten den Sextanten ausgepackt, um zu üben, die Sonne anzupeilen, wunderte ich mich gerade noch über den komisch aussehenden Horizont, schon waren wir drin in einem Seenebelgebiet. Es bereitete den Jungs sichtlich vergnügen, unser oldschool Nebelhorn auszuprobieren. Zum Glück arbeiteten das GPS und unser Radar zuverlässig, so das auch dies keine grosse Hürde für uns wurde.

Wir suchten uns eine schöne Bucht direkt vor einem breiten Sandstrand und warfen den Anker. Falsche Redewendung, der Anker wird ausgebracht, nicht einfach geworfen. Schon etwas routinierter und zuversichtlicher ob des Haltens des Ankers.